Seite 448 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
wachsen, „aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt“.
1.Petrus
1,5
.
Doch müssen wir auch selbst etwas dazu tun, um der Versuchung
zu widerstehen. Wer den satanischen Anschlägen nicht zum Opfer
fallen will, muß die Zugänge zu seinem Innenleben gut hüten. Alles,
was unreine Gedanken wecken könnte, muß er beim Lesen, Sehen
oder Hören unbedingt meiden. Man sollte die Gedanken nicht ziellos
umherschweifen und auf alle Anregungen eingehen lassen, die der
Widersacher den Menschen einflüstert. „Begürtet die Lenden eures
Gemütes“, sagt der Apostel Petrus, „seid nüchtern ... bleibt nicht
bei dem, was vormals war, da ihr in Unwissenheit nach den Lüsten
lebtet; sondern wie der, der euch berufen hat und heilig ist, seid
auch ihr heilig in allem eurem Wandel!“
1.Petrus 1,13-15
. Paulus
sagt: „Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was
lieblich, was wohllautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob,
dem denket nach!“
Philipper 4,8
. Das erfordert ernstes Gebet und
unaufhörliche Wachsamkeit. Außerdem muß uns ständig der Einfluß
des Heiligen Geistes zu Hilfe kommen. Er wird die Sinne nach oben
richten und sie daran gewöhnen, sich mit reinen, heiligen Dingen zu
beschäftigen. Dazu sollten wir fleißig im Wort Gottes lesen. „Wie
wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich
hält an deine Worte ... Ich behalte dein Wort in meinem Herzen“, sagt
der Psalmist, „damit ich nicht wider dich sündige.“
Psalm 119,9.11
.
Israels Sünde bei Baal-Peor brachte Gottes Strafgerichte über
das Volk. Wenn dieselben Sünden heute auch nicht sofort bestraft
werden, ihre Vergeltung werden sie gewiß finden. „Wenn jemand den
Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben.“
1.Korinther 3,17
.
Naturgemäß sind mit solchem Frevel schlimme Strafen verbunden,
die früher oder später jeden Schuldigen einmal treffen. Gerade diese
Sünden sind mehr als alles andere Ursache der unglaublichen Entar-
tung unseres Geschlechts sowie der schweren Krankheiten und des
Elends, unter deren Fluch die Welt leidet. Viele Menschen mögen
ihre Fehltritte vor den Mitmenschen verbergen können; aber ganz
sicher müssen sie die Folgen tragen, die oft mit mancherlei Leiden
und Übeln, Geisteskrankheiten und schließlich dem Tod verbunden
sind. Und nach einem solchen Leben kommt das Gericht mit dem
Urteilsspruch ewiger Strafen. „Die solches tun, werden das Reich
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Gottes nicht erben“ (
Galater 5,21
), sondern mit Satan und den bösen