Seite 455 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Wiederholung des Gesetzes
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dort andern Göttern dienen, die du nicht kennst noch deine Väter:
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Holz und Steinen. Dazu wirst du unter jenen Völkern keine Ruhe
haben, und deine Füße werden keine Ruhestatt finden. Denn der
Herr wird dir dort ein bebendes Herz geben und erlöschende Augen
und eine verzagende Seele, und dein Leben wird immerdar in Gefahr
schweben; Nacht und Tag wirst du dich fürchten und deines Lebens
nicht sicher sein. Morgens wirst du sagen: Ach daß es Abend wäre!
und abends wirst du sagen: Ach daß es Morgen wäre! vor Furcht
deines Herzens, die dich schrecken wird, und vor dem, was du mit
deinen Augen sehen wirst.“
5.Mose 28,1.37.64-67
.
Durch den Geist der Weissagung überschaute Mose die ferne
Zukunft und schilderte die schrecklichen Ereignisse, die sich bei
Israels endgültigem Untergang als Volk und bei der Zerstörung
Jerusalems durch die römischen Heere genauso abspielen sollten:
„Der Herr wird ein Volk über dich schicken von ferne, vom Ende
der Erde, wie ein Adler fliegt, ein Volk, dessen Sprache du nicht
verstehst, ein freches Volk, das nicht Rücksicht nimmt auf die Alten
und die Jungen nicht schont.“
5.Mose 28,49.50
.
Anschaulich beschrieb er die gänzliche Verwüstung des Landes
und die entsetzlichen Leiden, die Jahrhunderte später über das Volk
kamen, als Titus die Stadt Jerusalem belagerte: Jenes Volk „wird
verzehren die Jungtiere deines Viehs und den Ertrag deines Ackers,
bis du vertilgt bist ... Es wird dich ängstigen in allen deinen Städten,
bis es niedergeworfen hat deine hohen und festen Mauern, auf die
du dich verläßt, in deinem ganzen Lande ... Du wirst die Frucht
deines Leibes, das Fleisch deiner Söhne und Töchter, die dir der
Herr, dein Gott, gegeben hat, essen in der Angst und Not, mit der
dich dein Feind bedrängen wird ... Eine Frau unter euch, die zuvor so
verwöhnt und in Üppigkeit gelebt hat, daß sie nicht einmal versucht
hat, ihre Fußsohle auf die Erde zu setzen, vor Verwöhnung und
Wohlleben, die wird dem Mann in ihren Armen und ihrem Sohn und
ihrer Tochter nicht gönnen ... ihr Kind, das sie geboren hat; denn
sie wird beides vor Mangel an allem heimlich essen in der Angst
und Not, mit der dich dein Feind bedrängen wird in deinen Städten.“
5.Mose 28,51-53.56.57
.
Mose schloß seine Rede mit den ergreifenden Worten: „Ich
nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch
Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben