Seite 470 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
waren ständig auf der Hut. Doch Rahab, eine Einwohnerin Jerichos,
rettete sie unter eigener Lebensgefahr. Als Dank für diese Freund-
lichkeit versprachen sie ihr Schutz, wenn die Stadt eingenommen
würde.
Wohlbehalten kehrten die Kundschafter mit der Nachricht zu-
rück: „Der Herr hat uns das ganze Land in unsere Hände gegeben,
und es sind auch alle Bewohner des Landes vor uns feige geworden.“
Josua 2,24
. Man hatte in Jericho offen gesagt: „Wir haben gehört,
wie der Herr das Wasser im Schilfmeer ausgetrocknet hat vor euch
her, als ihr aus Ägypten zogt, und was ihr den beiden Königen der
Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordan getan habt, wie ihr an
ihnen den Bann vollstreckt habt. Und seitdem wir das gehört haben,
ist unser Herz verzagt, und es wagt keiner mehr vor euch zu atmen;
denn der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf
Erden.“
Josua 2,10.11
.
Nun erließ Josua Befehl, sich zum Vormarsch bereitzuhalten.
Das Volk sollte sich für drei Tage mit Nahrung versorgen und das
Heer kampfbereit stehen. Alle stimmten seinen Plänen von Herzen
zu und versicherten ihn ihres Vertrauens und ihrer Unterstützung:
„Alles, was du uns geboten hast, das wollen wir tun, und wo du
uns hinsendest, da wollen wir hingehen. Wie wir Mose gehorsam
gewesen sind, so wollen wir auch dir gehorsam sein; nur, daß der
Herr, dein Gott, mit dir sei, wie er mit Mose war!“
Josua 1,16.17
.
So verließ das Riesenheer das Lager im Akazienhain von Schit-
tim und stieg zum Jordanufer hinab. Aber alle wußten, daß der
Übergang ohne Gottes Hilfe nicht möglich sein würde. In dieser Jah-
reszeit — es war Frühling — hatte die Schneeschmelze im Gebirge
den Jordan so anschwellen lassen, daß er über die Ufer trat und an
den üblichen Furten nicht zu überschreiten war. Gott wollte Israels
Übergang auf wunderbare Weise geschehen lassen. Auf seinen Be-
fehl gebot Josua dem Volk, sich zu heiligen, die Sünden abzulegen
und sich auch äußerlich zu reinigen. „Morgen“, sagte er, „wird der
Herr Wunder unter euch tun.“
Josua 3,5
. Die „Lade des Bundes“
(
5.Mose 10,8
) sollte dem Heereszug vorangehen. Sobald sie sahen,
daß dieses Zeichen der Gegenwart Jahwes von den Priestern aus der
Mitte des Lagers auf den Fluß zu getragen wurde, sollten auch die
Israeliten ihren Standort verlassen und ihr nachfolgen. Josua sagte
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ihnen die Einzelheiten genau voraus: „Daran sollt ihr merken, daß