Seite 48 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
Morgensterne miteinander ... und jauchzten alle Gottessöhne“.
Hiob
38,7
.
Die erste Ankündigung seiner Erlösung erhielt der Mensch im
Garten Eden, als Gott das Urteil über Satan sprach: „Ich will Feind-
schaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem
Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zer-
treten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.“
1.Mose 3,15
. Dieser
Richterspruch vor den Ohren unserer ersten Eltern war für sie eine
Verheißung. Er sagte Kampf zwischen dem Menschen und Satan
voraus, wodurch die Macht des großen Widersachers schließlich
gebrochen würde. Adam und Eva standen als Schuldige vor dem
gerechten Richter und erwarteten das Urteil, das ihre Übertretung
verlangte. Aber ehe sie etwas hörten von einem künftigen Leben in
Mühsal und Sorge oder davon, daß sie wieder zu Staub werden soll-
ten, vernahmen sie Worte, die Hoffnung in ihnen aufkommen lassen
mußten. Wenn sie auch unter der Macht ihres gewaltigen Feindes
zu leiden hatten, konnten sie sich dennoch auf den endgültigen Sieg
freuen.
Als Satan hörte, daß zwischen ihm und demWeibe, zwischen sei-
nem und ihrem Nachkommen Feindschaft bestehen sollte, erkannte
er, daß sein Plan, die menschliche Natur zugrunde zu richten, gestört
werden würde. Der Mensch sollte irgendwie Kraft zum Widerstand
gegen ihn bekommen. Doch nach der Eröffnung des Erlösungsplanes
in seinem ganzen Umfang frohlockte Satan mit seinen Engeln, denn
nun glaubte er, daß er nach dem erfolgten Fall des Menschen auch
den Sohn Gottes von seiner erhabenen Stellung herabstoßen könne.
Er behauptete, seine Pläne seien bislang auf Erden erfolgreich gewe-
sen, und wenn Christus menschliche Natur annähme, könne er auch
ihn überwinden und so die Erlösung des gefallenen Geschlechtes
verhindern.
Himmlische Engel vermittelten unsern ersten Eltern größeres
Verständnis für den Plan, der zu ihrer Erlösung gelegt worden war,
und sie sicherten ihnen zu, daß sie trotz ihrer großen Sünde nicht
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der Herrschaft Satans preisgegeben sein sollten. Der Sohn Gottes
habe sich erboten, ihre Schuld mit seinem eigenen Leben zu sühnen.
Der Herr räume ihnen eine Bewährungszeit ein, und durch Reue und
Glauben an Christus könnten sie wieder Gottes Kinder werden.