Seite 47 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Der Erlösungsplan
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verbergen, während die Strafe der Übertretung, die Sündenlast der
ganzen Welt, auf ihm läge.
Die Engel fielen vor ihrem Herrn nieder und boten sich als Opfer
für die Menschen an. Aber ihr Leben genügte nicht, die Schuld zu
bezahlen. Nur er, der die Menschen schuf, hatte auch die Macht, sie
zu erlösen. Doch sollten die Engel am Erlösungsplan tätigen Anteil
haben. Christus sollte „eine kleine Zeit niedriger ... als die Engel“
sein, ... „auf daß er aus Gottes Gnade für alle den Tod schmeckte“.
Hebräer 2,9
. Er sollte Mensch werden, darum würde seine Kraft
jener der Engel nicht gleichen. Dann sollten sie ihm dienen, ihn
stärken und ihm in seinen Leiden Linderung schaffen. Sie sollten
„dienstbare Geister“ sein, „ausgesandt zum Dienst um derer willen,
die das Heil ererben sollen“.
Hebräer 1,14
. Ihre Aufgabe sollte sein,
die Frommen vor dem Einfluß böser Engel zu schützen und vor der
Finsternis zu bewahren, die Satan ständig um sie her verbreitet.
Wenn die Engel Erniedrigung und Todeskampf ihres Herrn be-
obachten müßten, würden sie, bekümmert und unwillig, wünschen,
ihn aus den Händen seiner Mörder zu befreien. Aber sie dürften
nicht dazwischentreten, um zu verhindern, was sie sähen. Es gehörte
zum Erlösungsplan, daß Christus Hohn und Schmähungen böser
Menschen erdulden müsse. Er erklärte sich bereit dazu, wenn er
dadurch zum Erlöser der Menschen werde.
Christus versicherte den Engeln, daß er durch seinen Tod viele
loskaufen und den, der die Macht des Todes hatte, vernichten würde.
Das dem Menschen durch seine Übertretung verlorengegangene
Reich werde er zurückgewinnen, und die Erretteten sollten es mit
ihm erben und für immer darin wohnen. Sünde und Sünder sollten
vertilgt werden, damit der Friede des Himmels und der Erde niemals
wieder gestört würde. Er gebot den Engelscharen, dem Plan seines
Vaters zuzustimmen und sich darüber zu freuen, daß durch seinen
Tod gefallene Menschen wieder mit Gott versöhnt werden könnten.
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Darauf erfüllte unaussprechliche Freude den Himmel. Die Herr-
lichkeit und Glückseligkeit einer erlösten Welt überstiegen selbst
die Pein und das Opfer des Lebensfürsten. Durch die Himmelshöfe
hallten die ersten Klänge jenes Liedes, das über den Hügeln von
Bethlehem erschallen sollte: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede
auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
Lukas 2,14
.
Inbrünstiger als bei der Freude über die neue Schöpfung lobten „die