Seite 487 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Segen und Fluch
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Am Sinai hatte Israel das Gesetz unmittelbar von Gott erhalten;
und diese heiligen Vorschriften, von seiner Hand niedergeschrieben,
wurden noch immer in der Bundeslade aufbewahrt. Jetzt waren sie
außerdem für alle lesbar aufgezeichnet worden. Jeder konnte die
Bedingungen des Bundes sehen, unter denen sie Kanaan besitzen
sollten. Sie mußten die Annahme der Bundesforderungen zu er-
kennen geben und dem Segen wie dem Fluch bei Befolgung oder
Vernachlässigung zustimmen. Und zwar wurde das Gesetz nicht
nur auf die Steine des Denkmals geschrieben, sondern Josua selbst
verlas es auch vor den Ohren ganz Israels. Obwohl nur wenige Wo-
chen vergangen waren, seit Mose vor dem Volk über das ganze Buch
Deuteronomium (fünftes Buch Mose) gesprochen hatte, las Josua
trotzdem wieder daraus vor.
Nicht nur Israels Männer, auch die Frauen und Kinder lauschten
der Verlesung des Gesetzes. Es war wichtig, daß auch sie ihre Pflicht
kannten und taten. Gott hatte Israel befohlen: „So nehmt nun diese
Worte zu Herzen und in eure Seele und bindet sie zum Zeichen auf
eure Hand und macht sie zum Merkzeichen zwischen euren Augen
und lehrt sie eure Kinder ..., auf daß ihr und eure Kinder lange lebt in
dem Lande, das der Herr, wie er deinen Vätern geschworen hat, ihnen
geben will, solange die Tage des Himmels über der Erde währen.“
5.Mose 11,18.19.21
.
Alle sieben Jahre sollte den Israeliten das ganze Gesetz vorge-
lesen werden, wie Mose es angeordnet hatte: „Jeweils nach sieben
Jahren, zur Zeit des Erlaßjahres, am Laubhüttenfest, wenn ganz Is-
rael kommt, zu erscheinen vor dem Angesicht des Herrn, deines
Gottes, an der Stätte, die er erwählen wird, sollst du dies Gesetz
vor ganz Israel ausrufen lassen vor ihren Ohren. Versammle das
Volk, die Männer, Frauen und Kinder und den Fremdling, der in
deinen Städten lebt, damit sie es hören und lernen und den Herrn,
euren Gott, fürchten und alle Worte dieses Gesetzes halten und tun
und daß ihre Kinder, die es nicht kennen, es auch hören und lernen,
den Herrn, euren Gott, zu fürchten alle Tage, die ihr in dem Lande
lebt, in das ihr zieht über den Jordan, um es einzunehmen.“
5.Mose
31,10-13
.
Satan ist ständig bemüht, Gottes Wort zu verdrehen, Sinn und
Verständnis zu trüben und dadurch zur Sünde zu verleiten. Damit
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niemand vom rechten Wege abweichen möge, drückt sich der Herr