Seite 50 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
darin wohnen allezeit.“
Psalm 37,29
. „Und es wird nichts mehr
unter dem Bann sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird
darinnen sein, und seine Knechte werden ihm dienen.“
Offenbarung
22,3
.
Solange Adam schuldlos war, erfreute er sich des unmittelbaren
Umgangs mit seinem Schöpfer. Aber die Sünde trennte Gott und
Mensch voneinander. Allein die Versöhnung durch Christus konnte
den Abgrund überbrücken und Segen und Heil vom Himmel herab
vermitteln. Dabei blieb dem Menschen zwar der direkte Zugang zu
seinem Schöpfer noch versagt, aber durch Christus und die Engel
wollte Gott mit ihm in Verbindung treten.
So wurden Adam wichtige Ereignisse der Menschheitsgeschich-
te offenbart, die sich vom Urteilsspruch in Eden bis zur Sintflut
und darüber hinaus bis zur ersten Ankunft des Sohnes Gottes zu-
tragen sollten. Ihm wurde gezeigt, daß Christi Opfer zur Errettung
der ganzen Welt zwar genügen würde, aber trotzdem viele lieber
ein Leben in Sünde führen würden statt zu bereuen und gehorsam
zu sein. Frevelhaftes Vergehen sollte im Laufe der Zeit zunehmen
und der Fluch der Sünde auf dem Menschengeschlecht, der Tierwelt
und der ganzen Erde immer schwerer lasten. Die Lebenszeit des
Menschen würde infolge seines Sündenlebens verkürzt, seine Kör-
pergröße und Ausdauer, seine sittliche und geistige Stärke würden
abnehmen, bis die Welt voller Elend aller Art wäre. Zügellosigkeit
und Leidenschaften machten die Menschen schließlich unempfäng-
lich für die großen Wahrheiten des Erlösungsplans. Doch nähme
Christus, seinem Vorsatz getreu, weswegen er den Himmel verließ,
weiterhin am Geschick der Menschen Anteil und ermutige sie, mit
ihren Schwächen und Mängeln gläubig bei ihm Zuflucht zu suchen.
Er würde allen Menschen, die im Glauben zu ihm kämen, in ihren
Schwierigkeiten beistehen. Somit werde es immer einige geben, die
die Erkenntnis Gottes bewahren und sich inmitten der herrschenden
Schlechtigkeit ihre Reinheit erhalten würden.
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Gott setzte den Opferdienst ein, damit der Mensch sich immer
an seine Sünde erinnere und sie im Glauben an den verheißenen
Erlöser reuig bekenne. Durch die Opfer sollte es sich dem gefallenen
Menschengeschlecht tief einprägen, daß die Sünde Ursache des To-
des war. Für Adam war die Darbringung des ersten Opfers überaus
schmerzlich. Er mußte seine Hand erheben und Leben vernichten,