Seite 507 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Josuas letzte Worte
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erfüllten. „Ihr sollt wissen von ganzem Herzen und von ganzer See-
le“, sagte er, „daß nichts dahingefallen ist von all den guten Worten,
die der Herr, euer Gott, euch verkündigt hat. Es ist alles gekommen
und nichts dahingefallen.“ Aber er machte ihnen deutlich, daß der
Herr ebenso, wie er seine Verheißungen erfüllte, auch seine Drohun-
gen wahr machen würde. „Wie nun all das gute Wort gekommen ist,
das der Herr, euer Gott, euch verkündigt hat, so wird der Herr auch
über euch kommen lassen all das böse Wort ... Wenn ihr übertretet
den Bund des Herrn ... und hingeht und andern Göttern dient und
sie anbetet, so wird der Zorn des Herrn über euch entbrennen, und
ihr werdet bald ausgerottet sein aus dem guten Land, das er euch
gegeben hat.“
Josua 23,14-16
.
Satan täuscht viele mit der gefälligen Theorie, Gottes Liebe
zu seinem Volk sei so groß, daß er mit dessen Sünden Nachsicht
üben werde. Er spiegelt ihnen vor, die Androhungen im Wort Gottes
dienten nur einem bestimmten moralischen Zweck in Gottes Welt-
regierung und seien niemals buchstäblich gemeint. Aber Gott hielt
seinen Geschöpfen gegenüber stets die Grundsätze der Gerechtig-
keit aufrecht. Er enthüllte das wahre Wesen der Sünde, indem er
überzeugend deutlich machte, daß sie ganz sicher Elend und Tod
zur Folge hat. Nie gab es bisher eine bedingungslose Vergebung der
Sünde, und es wird sie auch niemals geben.
Solche Vergebung wäre gleichbedeutend mit der Abschaffung
der Grundsätze der Gerechtigkeit, der wahren Grundlage der Re-
gierung Gottes. Das würde Bestürzung in dem sündlosen Weltall
hervorrufen. Gott hat immer wieder auf die Folgen der Sünde hinge-
wiesen. Und wären diese Ankündigungen nicht wahr, wie könnten
wir Sicherheit dafür haben, daß sich auch seine Verheißungen erfül-
len werden? Jene sogenannte Güte, die die Gerechtigkeit beiseite
tun möchte, ist keine Güte, sondern Schwäche.
Gott ist der Lebensspender. Alle seine Gesetze zielen von Anfang
an auf die Erhaltung des Lebens ab. Aber die Sünde durchbrach
die von Gott geschaffene Ordnung, und die Folge war Zwietracht.
Solange die Sünde besteht, sind Leiden und Tod unvermeidlich. Und
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nur weil der Erlöser um unsertwillen den Fluch der Sünde auf sich
nahm, können wir Menschen überhaupt hoffen, den schrecklichen
Folgen der Sünde zu entrinnen.