Seite 509 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Josuas letzte Worte
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ihr wohnt“. Die letzten Worte waren für Israel ein bitterer Vorwurf.
Die Gottheiten der Amoriter hatten ihre Anbeter nicht schützen kön-
nen. Sie wurden wegen ihrer abscheulichen, erniedrigenden Sünden
vernichtet, und das reiche Land, das sie einst besaßen, dem Volk
Gottes gegeben. Wie töricht wäre Israel, würde es Götter erwählen,
um deren Anbetung willen die Amoriter ausgerottet worden waren!
„Ich aber und mein Haus“, sagte Josua, „wollen dem Herrn dienen.“
Und derselbe heilige Eifer, der ihn beseelte, übertrug sich auf das
Volk. Sein dringender Aufruf veranlaßte die entschiedene Antwort:
„Das sei ferne von uns, daß wir den Herrn verlassen und andern
Göttern dienen!“
Josua 24,16
.
„Ihr könnt dem Herrn nicht dienen“, sagte Josua, „denn er ist
ein heiliger Gott ... der eure Übertretungen und Sünden nicht ver-
geben wird.“
Josua 24,19
. Ehe es eine dauerhafte Sinnesänderung
im Volke geben konnte, mußten sie ihre völlige Unfähigkeit begrei-
fen, Gott aus eigener Kraft gehorchen zu können. Sie hatten sein
Gesetz übertreten, es verurteilte sie als Schuldige und sah keine
Möglichkeit des Entrinnens vor. Solange sie sich auf ihre eigene
Kraft und Rechtschaffenheit verließen, gab es für sie keine Sün-
denvergebung. Sie konnten den Forderungen des vollkommenen
göttlichen Gesetzes nicht genügen, und es war vergeblich, daß sie
aus Begeisterung gelobten, Gott zu dienen. Sündenvergebung und
die Kraft, Gottes Gesetz zu gehorchen, konnten sie einzig und allein
durch den Glauben an Christus erlangen. Sie mußten aufhören, sich
durch eigene Anstrengungen erretten zu wollen, lernen, sich ganz
auf die Verdienste des verheißenen Heilands zu verlassen, wenn sie
Gott angenehm sein wollten.
Josua bemühte sich, seine Zuhörer dahin zu bringen, ihre Worte
genau zu wägen. Sie sollten keine Versprechungen machen, zu de-
nen sie innerlich noch nicht bereit waren. Aber mit großem Ernst
wiederholten sie: „Nein, sondern wir wollen dem Herrn dienen.“
Feierlich bezeugten sie, daß sie Jahwe erwählt hatten, bevor sie ihr
Treuegelöbnis noch einmal wiederholten: „Wir wollen dem Herrn,
unserm Gott, dienen und seiner Stimme gehorchen.“
Josua 24,21.24
.
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„So schloß Josua an diesem Tag einen Bund für das Volk und
legte ihnen Gesetze und Rechte vor in Sichem.“ Dann hielt er diesen
ernsten Vorgang in einem Bericht fest und legte diesen mit dem
Buch des Gesetzes neben die Bundeslade. Er errichtete eine Säule