Seite 515 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Zehnter und Opfergaben
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ständig gewachsen — vor allem, weil wir das unvergleichliche Opfer
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des erhabenen Gottessohnes haben. Sollte nicht unsere Dankbarkeit
dafür in reicheren Gaben Ausdruck finden, damit auch anderen die
Heilsbotschaft gebracht werden kann? In dem Maße, wie sich die
Evangeliumsverkündigung ausbreitet, benötigt sie mehr Mittel als
früher. Deswegen werden Zehnte und Gaben dringender gebraucht
als damals bei den Hebräern. Unterstützte Gottes Volk sein Werk
reichlicher durch freiwillige Gaben, anstatt bei der Auffüllung der
Gemeindekassen zu unchristlichen, ungeheiligten Mitteln zu grei-
fen, ehrte man Gott und viel mehr Menschen würden für Christus
gewonnen.
Moses Plan, die Mittel zum Bau der Stiftshütte durch Spenden
aufbringen zu lassen, war überaus erfolgreich. Da waren kein Drän-
gen und keine Kunstgriffe nötig, zu denen Gemeinden heutzutage
manchmal ihre Zuflucht nehmen. Er veranstaltete kein großes Fest,
lud nicht zu Fröhlichkeit, Tanz und Vergnügen ein. Er machte auch
keine Verlosung oder ähnliche weltliche Dinge, um Mittel zum Bau
des Heiligtums zu bekommen. Der Herr ließ die Kinder Israel durch
Mose auffordern, ihre Gaben zu bringen. Dieser sollte sie von jedem
annehmen, der sie willig und von Herzen gab. Und sie kamen in
solchem Überfluß, daß Mose das Volk bitten mußte, aufzuhören,
weil sie mehr brachten, als man gebrauchen konnte.
Gott hat Menschen zu seinen Verwaltern gemacht. Das Eigen-
tum, das er ihnen in die Hand gab, sind die Mittel zur Ausbreitung
des Evangeliums. Wer sich treu erweist, dem wird er mehr anver-
trauen. Er sagt: „Wer mich ehrt, den will ich auch ehren.“ „Einen
fröhlichen Geber hat Gott lieb“, und wenn ihm seine Kinder mit
dankbaren Herzen ihre Gaben bringen, „nicht mit Unwillen oder aus
Zwang“, wird er sie nach seiner Verheißung segnen. „Bringt aber
die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf daß in meinem
Hause Speise sei, und prüft mich hiermit, spricht der Herr Zebaoth,
ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen
herabschütten die Fülle.“
1.Samuel 2,30
;
2.Korinther 9,7
;
Maleachi
3,10
.
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