Seite 514 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
haben sollte, so waren kaum zehn da; kam er zur Kelter und meinte,
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fünfzig Eimer zu schöpfen, so waren kaum zwanzig da. Ich plagte
euch mit Dürre, Getreidebrand und Hagel in all eurer Arbeit.“
Von dieser Warnung des Propheten aufgerüttelt, begann das Volk,
mit neuem Eifer am Hause Gottes zu bauen. Da kam das Wort des
Herrn zu ihnen: „Nun aber achtet doch darauf, wie es euch ergehen
wird von diesem Tag an und fernerhin — vom vierundzwanzigsten
Tage des neunten Monats an — nämlich von dem Tag an, da der
Tempel des Herrn gegründet ist ... Von diesem Tage an will ich
Segen geben.“
Haggai 1,2.4-6.9-12
;
2,16-19
.
Der weise Salomo sagt: „Einer teilt reichlich aus und hat immer
mehr; ein andrer kargt, wo er nicht soll, und wird doch ärmer.“ Und
im Neuen Testament vertritt der Apostel Paulus dieselbe Wahrheit:
„Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät
im Segen, der wird auch ernten im Segen ... Gott aber kann machen,
daß alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen
allewege volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten
Werk.“
Sprüche 11,24
;
2.Korinther 9,6.8
.
Gott hatte sein Volk Israel zum Lichtträger für alle Bewohner
der Erde bestimmt. Indem sie an seiner öffentlichen Anbetung fest-
hielten, legten sie ein Zeugnis ab für das Dasein und die Herrschaft
des lebendigen Gottes. Diesen Dienst als Ausdruck ihrer Liebe und
Treue zu ihm zu pflegen, entsprach ihrer bevorrechteten Stellung.
Der Herr hat bestimmt, daß die Ausbreitung von Licht und Wahrheit
auf Erden abhängig ist von den Anstrengungen und Gaben derer, die
Teilhaber himmlischer Segnungen sind. Er hätte Engel zu Boten sei-
ner Wahrheit machen und seinen Willen mit eigener Stimme kundtun
können, wie er es am Sinai tat, als er das Gesetz verkündigte. Aber
in unendlicher Liebe und Weisheit berief er Menschen zu seinen
Mitarbeitern, dieses Werk zu tun.
Zur Zeit Israels brachte man Zehnten und freiwillige Gaben,
um den Gottesdienst aufrechtzuerhalten. Sollte Gottes Volk heute
weniger geben? Christus selbst stellte den Grundsatz auf, daß unsere
Gaben für Gott im Verhältnis zu der Erkenntnis und den Vorzügen
stehen sollten, die wir genießen. „Welchem viel gegeben ist, bei dem
wird man viel suchen.“ Als der Heiland seine Jünger aussandte, sagte
er ihnen: „Umsonst habt ihr‘s empfangen, umsonst gebt es auch.“
Lukas 12,48
;
Matthäus 10,8
. Unsere Segnungen und Vorrechte sind