Seite 560 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
mel und Erde. Und Gott bereitete ihn darauf vor, später wichtige
Aufgaben in Israel zu übernehmen.
Wenn man Kindern klar machte, die kleinen Alltagspflichten
als gottgewollt anzusehen, als eine Schule, in der sie lernen sollen,
einmal treu und erfolgreich zu werden, wieviel angenehmer und
wertvoller kämen ihnen dann ihre Aufgaben vor. Der Gedanke, alles
für den Herrn zu tun, kann auch die bescheidenste Arbeit reizvoll
machen, und das verbindet die Helfer auf Erden mit den heiligen
Wesen, die Gottes Willen im Himmel tun.
Erfolg in diesem Leben und der Gewinn des zukünftigen hängen
mit davon ab, ob jemand auch in kleinen Dingen treu und gewissen-
haft ist. In Gottes Schöpfung ist Vollkommenheit im Geringsten wie
im Größten. Die Hand, die die Himmelskörper im Weltall trägt, ist
dieselbe, die auch die Lilien auf dem Felde mit zarter Feinheit schuf.
Und wie Gott in seinem Wirkungsbereich vollkommen ist, so sollen
wir es in unserem sein. Ein ausgeglichener, starker und wertvoller
Charakter entwickelt sich aus der persönlichen Pflichtauffassung bei
unscheinbaren Aufgaben. Gewissenhaftigkeit in allem sollte unser
Leben bestimmen. Redlichkeit, kleine Hilfeleistungen und Gefäl-
ligkeiten schaffen Freude im Leben. Und ist einmal unser Werk auf
Erden getan, wird sich zeigen, daß auch ganz unscheinbare, treu
erfüllte Pflichten Einfluß zum Guten hatten, der niemals vergehen
kann.
Möge die Jugend unsrer Zeit in Gottes Augen ebenso wertvoll
werden wie Samuel. Wenn sie sich ihre christliche Lauterkeit be-
wahrt, kann sie auf das Werk der Erneuerung großen Einfluß ausüben.
Wir brauchen heute solche Menschen, und Gott hat für jeden eine
Aufgabe. Niemals wurde in unseren Tagen Größeres für Gott und
an der Menschheit erzielt als durch schlichtes Gottvertrauen.
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