Seite 586 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
auf der Erde hat er sich mit uns verbunden. Diese Welt ist keines-
wegs nur Sorge und Elend, sondern „Gott ist Liebe“ steht auf jeder
sich öffnenden Knospe, auf jedem Blütenblatt und jedem Grashalm.
Obwohl die Erde durch den Fluch der Sünde Dornen und Disteln her-
vorbrachte, haben die Disteln doch Blüten, und die Dornen werden
von den Rosen verborgen. Alle Dinge in der Natur zeugen von der
gütigen, väterlichen Fürsorge unseres Gottes und von dem Wunsch,
seine Kinder glücklich zu machen. Mit seinen Verboten und Geboten
will er nicht seine Macht beweisen, sondern hat er in allem, was er
tut, das Wohl seiner Kinder im Auge. Nie verlangt er von ihnen,
etwas aufzugeben, das zu ihrem Besten dienen könnte.
Die Ansicht mancher Gesellschaftsklassen, Religion sei dem
Lebensglück nicht förderlich, ist einer der unheilvollsten Irrtümer.
Die Schrift sagt: „Die Furcht des Herrn führt zum Leben; man
wird satt werden und sicher schlafen.“ „Wer möchte gern gut leben
und schöne Tage sehen? Behüte deine Zunge vor Bösem und deine
Lippen, daß sie nicht Trug reden. Laß ab vom Bösen und tu Gutes;
suche Frieden und jage ihm nach!“ Die Worte der Weisheit „sind
das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leibe“.
Sprüche 19,23
;
Psalm 34,13-15
;
Sprüche 4,22
.
Echter Glaube bringt den Menschen in jeder Beziehung in Über-
einstimmung mit Gottes Gesetz. Er führt zu Selbstbeherrschung,
ruhiger Gelassenheit, Maßhalten. Frömmigkeit adelt die Gesinnung,
verfeinert das Taktgefühl und heiligt die Urteilsfähigkeit. Die Seele
verspürt etwas von der Reinheit des Himmels. Glaube an die Liebe
Gottes und an seine lenkende Fürsorge nimmt die Last der Angst
und Sorge. Er macht das Herz froh und zufrieden beim großartigsten
oder bescheidensten Los. Gottesfurcht dient letztlich der Gesundheit;
sie verlängert das Leben und steigert die Freude an allen Segnungen.
Sie erschließt der Seele eine nie versiegende Quelle des Glücks. Daß
doch alle, die sich bisher noch nicht für Christus entschieden haben,
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einsähen, daß er ihnen weit Besseres zu bieten hat, als sie selbst
unbewußt suchen! Wer widergöttlich denkt und handelt, schadet
sich selbst am meisten und begeht großes Unrecht. Auf verbotenen
Wegen kann es keine wirkliche Freude geben, weil Gott das Be-
ste für uns kennt und auf das Wohl seiner Geschöpfe bedacht ist.
Übertretung führt ins Elend, aber der Weisheit „Wege sind liebliche
Wege, und alle ihre Steige sind Frieden“.
Sprüche 3,17
.