Seite 588 - Patriarchen und Propheten (1999)

Basic HTML-Version

584
Patriarchen und Propheten
verliehenen Kräfte schwächt und einen Makel für ihr gottähnliches
Menschentum darstellt.
Gott verbietet der Jugend nicht etwa, strebsam zu sein. Die Ei-
genschaften, die einen erfolgreichen, angesehenen Menschen aus-
machen — das ununterdrückbare Verlangen nach Höherem, der feste
Wille, rührige Strebsamkeit und unermüdliche Ausdauer —, müssen
keineswegs unterdrückt werden. Durch Gottes Gnade aber sollen
sie auf Ziele gerichtet sein, die so viel höher sind als eigensüchtige,
irdische Ziele, wie der Himmel höher ist als die Erde. Und die in
diesem Leben begonnene Erziehung wird im künftigen ihre Fort-
setzung erfahren. Tag für Tag werden sich dann Gottes wunderbare
Werke, die Beweise seiner Weisheit und Macht in der Erschaffung
und Erhaltung des Weltalls und das unendliche Geheimnis seiner
Liebe und Allwissenheit im Erlösungsplan dem Geist in neuer Schö-
ne auftun. „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat
und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat
denen, die ihn lieben.“
1.Korinther 2,9
. Doch dürfen wir schon hier
in diesem Leben einen schwachen Schimmer seiner Gegenwart se-
hen und die Freude der Gemeinschaft mit dem Himmel schmecken.
Aber die Fülle der Freude und seiner Segnungen werden wir erst
in der Zukunft erfassen. Allein die Ewigkeit kann die herrliche Be-
stimmung offenbaren, die der zum Bilde Gottes wiederhergestellte
Mensch erlangen kann.
[584]
[585]