Seite 62 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
gen zu entstellen. Mit weitreichenden, gut durchdachten Absichten,
die er machtvoll zu verwirklichen trachtet, will er die Erdbewoh-
ner im Banne seiner betrügerischen Vorstellungen halten. Aber der
unendliche, allweise Gott sah den Ausgang voraus; deshalb legte
er weitreichende und umfassende Pläne, um dem Bösen zu begeg-
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nen. Er beabsichtigte, diese Empörung nicht allein niederzuwerfen,
sondern dem ganzen Weltall deren Art zu zeigen. Das geschah all-
mählich und bewies sowohl seine Gerechtigkeit als auch Gnade.
Es rechtfertigte voll und ganz seine Weisheit im Kampf gegen den
Bösen.
Mit tiefer Anteilnahme beobachteten die sündlosen Bewohner
anderer Welten die Ereignisse auf der Erde. Durch die Zustände vor
der Sintflut wurde ihnen deutlich, von welcher Art die Herrschaft
Luzifers gewesen wäre, die er im Himmel anstrebte, als er Christi
Autorität und Gottes Gesetz verwarf. In jenen mutwilligen Sündern
der vorsintflutlichen Welt sahen sie die Unterworfenen, über die
Satan das Zepter schwang. Das Dichten und Trachten der mensch-
lichen Herzen war böse immerdar. Vgl.
1.Mose 6,5
. Gefühl, Wille
und Verstand lagen im Widerstreit zu den göttlichen Grundsätzen
der Reinheit, des Friedens und der Liebe. Auf diese Weise offenbar-
te sich beispielhaft die schreckliche Verworfenheit, die auf Satans
schlaues Bemühen zurückzuführen ist, Gottes Geschöpfe von dem
einengenden Gesetz zu „befreien“.
Im Verlauf des großen Kampfes will Gott die Grundzüge seiner
Herrschaft, die Satan und die von ihm Verführten entstellt haben,
offenbaren. Alle Welt wird schließlich seine Gerechtigkeit bestäti-
gen, doch kommt dieses Bekenntnis für die Rettung der Empörer
zu spät. Während sein großer Erlösungsplan Schritt für Schritt der
Vollendung entgegengeht, darf sich Gott der Anteilnahme und Zu-
stimmung des gesamten Weltalls gewiß sein, und zwar auch dann,
wenn er den Aufruhr endgültig austilgt. Deutlich erkennbar wird,
daß die Verächter der göttlichen Weisungen sich auf die Seite Satans
und in den Kampf gegen Christus begeben haben. Wenn der Fürst
dieser Welt dann gerichtet werden wird und alle seine Verbündeten
sein Schicksal teilen, wird das ganze Weltall als Zeuge des Urteils
ausrufen: „Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der
Völker.“
Offenbarung 15,3
.
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