Seite 656 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
wird er für immer mein Knecht sein.“
1.Samuel 27,12
. David wußte,
daß nach Gottes Willen diese heidnischen Stämme vernichtet werden
sollten und er für diese Aufgabe bestimmt war. Aber mit solchen
Täuschungen handelte er nicht nach Gottes Ratschluß.
„Und es begab sich zu der Zeit, daß die Philister ihr Heer sam-
melten, um in den Kampf zu ziehen gegen Israel. Und Achis sprach
zu David: Du sollst wissen, daß du und deine Männer mit mir aus-
ziehen sollen im Heer.“ David dachte nicht daran, die Hand gegen
sein eigenes Volk zu erheben. Aber er wußte auch nicht recht, wie er
sich verhalten sollte, solange ihm nicht eindeutige Umstände seine
Pflicht deutlich machten. So antwortete er dem König ausweichend:
„Wohlan, du sollst erfahren, was dein Knecht tun wird.“
1.Samuel
28,1.2
. Achis verstand diese Worte als Beistandsverpflichtung für
den bevorstehenden Krieg und gab David seinerseits das Verspre-
chen, ihm unter großen Ehrungen eine hohe Stellung an seinem Hofe
zu übertragen.
Aber obwohl Davids Glaube an Gottes Verheißungen ziemlich
ins Wanken geraten war, hielt er sich doch vor Augen, daß Samuel
ihn zum König Israels gesalbt hatte. Er dachte an die Siege, die
Gott ihm in der Vergangenheit über seine Feinde geschenkt hatte,
und an Gottes große Gnade, die ihn vor Saul errettet hatte. Und er
beschloß, das heilige Vermächtnis nicht zu verraten. Obwohl der
König Israels ihm nach dem Leben trachtete, wollte er sich nicht mit
seinen Streitkräften den Gegnern seines Volkes anschließen.
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