Seite 667 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Zauberei früher und heute
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machen und sie nach all den Dingen fragen und sie begehren zu
lassen, die Gott ihnen in seiner Weisheit verborgen hält, andererseits
aber das ablehnen, was er ihnen in seinem heiligen Wort offenbart.
Es beunruhigt viele, daß sie den Ausgang gewisser Dinge nicht
kennen. Ungewißheit ist oft schwer zu ertragen, darum wollen sie
nicht auf Gottes Hilfe warten. Die Angst vor einem möglichen Un-
glück bringt sie fast außer sich. Ihre innere Unruhe macht sie aufsäs-
sig, darum suchen sie Einblick in verborgene Dinge zu gewinnen.
Wenn sie doch mehr Gottvertrauen hätten und unter Gebet warteten,
sie würden getröstet und stille werden! Die Müden und Beladenen
fänden in Christus Ruhe für ihre Seelen. Aber wer den angebotenen
Trost hintansetzt und bei anderen Quellen Zuflucht sucht in der Hoff-
nung, dort zu erfahren, was Gott ihm scheinbar vorenthält, verfällt
demselben Irrtum wie Saul; es bringt ihm nichts Gutes ein.
Solche Wege gefallen Gott nicht, und er hat das auch sehr deut-
lich ausgesprochen. Diese Ungeduld, den Schleier von der Zukunft
ziehen zu wollen, ist Kleinglaube und macht uns den Einflüsterun-
gen des Erzbetrügers zugänglich. Er ist es, der die Menschen dazu
verführt, sich Rat bei Wahrsagern zu holen. Und durch das Ent-
hüllen verborgener Dinge weckt er Vertrauen zu seiner Fähigkeit,
Zukünftiges vorhersagen zu können. Aus langer Erfahrung kann er
von der Ursache auf die Wirkung schließen, und manchmal kann
er bis zu einem gewissen Genauigkeitsgrad kommende Ereignisse
voraussagen. So täuscht er bedauernswerte, irregeführte Menschen
und zieht sie ganz in seinen Bann.
Gott warnt uns durch seinen Propheten: „Wenn sie aber zu euch
sagen: Ihr müßt die Totengeister und Beschwörer befragen, die da
flüstern und murmeln, so sprecht: Soll nicht ein Volk seinen Gott
befragen? Oder soll man für Lebendige die Toten befragen? Hin zur
Weisung und hin zur Offenbarung! Werden sie das nicht sagen, so
wird ihnen kein Morgenrot scheinen, sondern sie werden im Lande
umhergehen, ... über sich blicken ... und nichts finden als Trübsal
und Finsternis; denn sie ... gehen irre im Finstern.“
Jesaja 8,19-22
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Sollen diejenigen, die einen heiligen Gott haben, der allwissend
und allmächtig ist, zu Wahrsagern gehen, deren Kenntnisse aus der
Verbindung mit dem Feind unsres Herrn stammen? Gott selbst ist
das Licht seines Volkes. Er wünscht, daß sie den Blick gläubig auf
die Seligkeit richten, die der menschlichen Sicht noch verhüllt ist.