Seite 682 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
ganz deutlich. Dabei war der Umschwung friedlich und würdevoll
vor sich gegangen, dem bedeutungsvollen Geschehen angemessen.
Nahezu eine halbe Million Menschen, Sauls frühere Untertanen,
drängten sich in Hebron und Umgebung auf Hügeln und in Tälern.
Endlich war die Stunde der Krönung gekommen. Der Mann, der vom
Hofe Sauls vertrieben worden war und auf die Berge und in Fels-
höhlen hatte flüchten müssen, um das nackte Leben zu retten, sollte
nun die höchste Ehre empfangen, die Menschen verleihen konnten.
Priester und Älteste in ihren heiligen Amtsgewändern, Offiziere und
Soldaten mit blitzenden Speeren und Helmen und Fremde aus fernen
Ländern wurden Zeugen der Krönung. David wurde das königliche
Gewand angelegt. Der Hohepriester bestrich seine Stirn mit heiligem
Öl, denn die Salbung durch Samuel hatte nur prophetisch auf das
hinweisen sollen, was bei der Amtseinsetzung als König stattfinden
würde. Nun war es so weit. David wurde feierlich für seinen Dienst
als Gottes Statthalter geweiht. Man reichte ihm das Zepter, und der
Bund seiner rechtmäßigen Herrschaft wurde schriftlich niedergelegt,
das Volk leistete den Treueid. Dann wurde ihm die Krone auf die
Stirn gesetzt, und damit war die Krönungsfeier beendet. Israel hatte
einen König göttlicher Wahl. David erlebte nach geduldigem Warten
die Erfüllung dessen, was Gott ihm verheißen hatte. „Und Davids
Macht nahm immer mehr zu, und der Herr, der Gott Zebaoth, war
mit ihm.“
2.Samuel 5,10
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