Seite 704 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
Vielen erschien es unverständlich und ungerecht, daß David,
dessen Schuld so groß war, von Gott verschont, Saul dagegen wegen
einer geringfügigeren verworfen wurde. Aber David bekannte sich
in Demut zu seiner schlimmen Tat, während Saul sich ungeachtet
der Zurechtweisung innerlich verhärtete.
Dieses Vorkommnis aus Davids Leben ist für jeden, der seine
Sünde bereut, bedeutsam. Es gehört mit zu den eindrucksvollsten
Schilderungen von Kampf und Versuchung und andererseits von
echter Buße und rechten Glaubens Gott und unserem Herrn Jesus
Christus gegenüber. Davids Erfahrung war zu allen Zeiten für Ge-
strauchelte, die sich unter der Last ihrer Schuld quälten, eine Quelle
der Ermutigung. In ihrer Verzweiflung erinnerten sie sich daran, wie
Gott Davids aufrichtiges Reuebekenntnis annahm, obwohl dieser
für seine Übertretung leiden mußte. Das ermutigte auch sie, sich zu
besinnen und erneut in Gottes Wegen zu wandeln.
Wer wie David bekennt und bereut, kann gewiß sein, daß es für
ihn Hoffnung gibt. Wer Gottes Verheißungen im Glauben annimmt,
wird Vergebung finden. Der Herr hat ja zugesagt: „Sie suchen Zu-
flucht bei mir und machen Frieden mit mir, ja, Frieden mit mir.“
„Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen
Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbar-
men, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.“
Jesaja
27,5
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55,7
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