Seite 703 - Patriarchen und Propheten (1999)

Basic HTML-Version

Davids Schuld und Reue
699
wasche mich, daß ich schneeweiß werde. Laß mich hören Freude
und Wonne, daß die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen
hast. Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden, und tilge alle meine
Missetat. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen
neuen, beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht,
und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder
mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus. Ich
will die Übertreter deine Wege lehren, daß sich die Sünder zu dir
bekehren. Errette mich von Blutschuld, Gott, der du mein Gott und
Heiland bist, daß meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme. Herr,
tu meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige.“
Psalm 51,3-5.9-17
.
In dieser Weise erzählte Israels König von seiner Sünde, Reue
und Hoffnung auf Vergebung durch Gottes Gnade. Als geistliches
Lied wurde es in aller Öffentlichkeit gesungen, und noch die spä-
testen Geschlechter sollten von dieser Schuld wissen, die er nicht
verhehlte, damit andere durch den traurigen Bericht abgeschreckt
würden.
Davids Reue war aufrichtig und tief. Er beschönigte nichts. Sein
Gebet entsprang auch nicht dem Wunsch, den angedrohten Strafge-
richten zu entgehen. Er sah vielmehr die Ungeheuerlichkeit seiner
Übertretung Gott gegenüber. Er betete nicht nur um Vergebung,
sondern auch um Herzensreinheit. David gab in der Verzweiflung
nicht auf, denn er sah in Gottes Verheißungen für reuige Sünder den
Beweis seiner Vergebung und Annahme.
„Denn Schlachtopfer willst du nicht, ich wollte sie dir sonst ge-
ben, und Brandopfer gefallen dir nicht. Die Opfer, die Gott gefallen,
sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst
du, Gott, nicht verachten.“
Psalm 51,18.19
.
Der Herr hob David trotz des Falles wieder auf. Nun befand
sich David in größerer Übereinstimmung mit Gott und hatte mehr
Verständnis für seine Mitmenschen als je zuvor. In der Freude über
seine Erlösung sang er:
„Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld ver-
hehlte ich nicht. Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretungen
bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde ... Du bist
mein Schirm, du wirst mich vor Angst behüten, daß ich errettet gar
[701]
fröhlich rühmen kann.“
Psalm 32,5.7
.