Seite 87 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Die Sintflut
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Natur unvereinbar. Aber der Gott des Weltalls, der Schöpfer und
Lenker eben dieser Gesetze, kann seiner Hände Werk auch für seine
Absichten benutzen.
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Als man damals hinlänglich „bewiesen“ hatte, daß die Welt un-
möglich durch Wasser untergehen könne, als sich die Ängstlichen
daraufhin beruhigten, Noahs Prophezeiungen für Täuschung hielten
und ihn für einen Fanatiker ansahen — gerade da war Gottes Zeit
gekommen. „Alle Brunnen der großen Tiefe brachen auf, und die
Fenster des Himmels taten sich auf“ (
1.Mose 7,11
), und die Spötter
wurden von den Wassern der Flut begraben. Bei aller überheblichen
Philosophie erkannten sie zu spät, daß ihre Weisheit Torheit war, daß
der Gesetzgeber Herr der Naturgesetze und der Allmächtige nicht um
Mittel zur Erreichung seiner Ziele verlegen ist. „Wie es geschah zu
den Zeiten Noahs“, „auf diese Weise wird‘s auch gehen an dem Tage,
wenn des Menschen Sohn wird offenbar werden.“
Lukas 17,26.30
.
— „Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann wer-
den die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber
werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die dar-
auf sind, werden verbrennen.“
2.Petrus 3,10
. Wenn philosophische
Beweisführung die Furcht vor Gottes Gerichten verscheucht hat,
wenn die Theologen von langen Friedens- und Wohlstandszeitaltern
sprechen und die Menschen vollständig von ihren Geschäften und
Neigungen, ihrem Pflanzen und Bauen, ihren Festen und Lustbar-
keiten in Anspruch genommen sind, Gottes Warnungen verwerfen
und seine Boten verspotten, „dann wird sie das Verderben schnell
überfallen,... und werden nicht entfliehen“.
1.Thessalonicher 5,3
.
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