Seite 95 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Die Sieben-Tage-Woche
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„Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht und all sein
Heer durch den Hauch seines Mundes.“ — „Denn wenn er spricht, so
geschieht‘s; wenn er gebietet, so steht‘s da.“
Psalm 33,6.9
. Die Bibel
kennt keine langen Zeiträume, in denen sich die Erde allmählich
aus dem Chaos entwickelte. Von jedem Schöpfungstag sagt sie, daß
er aus Abend und Morgen bestand, sich also von den folgenden
Tagen nicht unterschied. Am Ende jedes Tages wird das Ergebnis
des Schöpfungswerkes berichtet, und am Schluß der ersten Woche
heißt es: „So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen
wurden.“
1.Mose 2,4
. Aber damit sollte nicht gesagt werden, daß
die Schöpfungstage etwas anderes als gewöhnliche Tage gewesen
sind. Jeder Tag stellt eine Schöpfung dar, weil Gott an ihm einen
neuen Teil seines Werkes schuf.
Die Geologen wollen in der Erde selbst Beweise dafür gefunden
haben, daß sie viel älter sei, als der mosaische Bericht lehrt. Man
entdeckte Knochen von Menschen und Tieren, Waffen, versteinerte
Bäume und so weiter, viel größer als die heutigen oder wie sie für
Jahrtausende bestanden haben. Daraus darf man aber nicht folgern,
daß die Erde lange vor jener Zeit, die der Schöpfungsbericht dar-
stellt, bewohnt war, womöglich von Wesen, die viel größer als die
heute lebenden Menschen waren. Solche Beweisführung hat viele
angeblich Bibelgläubige veranlaßt, die Schöpfungstage für riesige,
unbestimmte Zeiträume zu halten.
Aber abgesehen vom biblischen Bericht ist die Geologie nicht in
der Lage, etwas zu beweisen. Die sich so zuversichtlich auf ihre Ent-
deckungen stützen, haben keine richtige Vorstellung von der Größe
der Menschen, Tiere oder Bäume vor der Sintflut oder von den uner-
hörten Veränderungen, die damals vor sich gingen. Überreste liefern
Beweise für die damaligen Zustände, die sich in vieler Hinsicht von
den heutigen unterscheiden. Über diese Zeit kann man jedoch nur
etwas aus dem von Gott eingegebenen Bericht erfahren. Der Geist
Gottes hat durch die Geschichte der Flut geklärt, was die Geologie
allein niemals ergründen könnte. In Noahs Tagen wurden Menschen,
Tiere und Bäume, die viel größer waren als die heutigen, begraben
und damit für spätere Geschlechter als Beweis aufbewahrt, daß sie
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durch eine Flut zugrunde gingen. Gott beabsichtigte, durch die Ent-
deckung dieser Dinge den Glauben an die biblische Geschichte zu
stärken. Aber die Menschen verfallen bei ihren unnützen Überlegun-