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Auf den Spuren des großen Arztes
Menschen wurden von übernatürlichen Kräften zur Befriedigung
niedrigster Begierden getrieben. Die Gesichter dieser Menschen wa-
ren dämonisch gezeichnet; sie trugen die Spuren des Wirkens von
Legionen satanischer Geister, von denen sie besessen waren.
Wie ist es nun um die heutige Welt bestellt? Ist nicht der Glaube
an die Bibel durch die gegenwärtige höhere Textkritik und exege-
tische Spekulation ebenso gründlich zerstört worden, wie er durch
Tradition und das Rabbinertum in den Tagen Christi zerstört war?
Beherrschen nicht Gier, Ehrgeiz und Vergnügungssucht die Herzen
heute ebenso stark wie damals? Wie wenige in der sogenannten
christlichen Welt und selbst in den sogenannten Gemeinden Chri-
sti lassen sich von christlichen Prinzipien leiten. Wie wenige in
wirtschaftlichen, sozialen, familiären und selbst religiösen Kreisen
verwirklichen die Lehren Jesu in ihrem Alltagsleben. Ist es denn
nicht so, daß „das Recht zurückgewichen ist, ... die Aufrichtigkeit
keinen Eingang findet,... und sich ausplündern lassen muß, wer vom
Bösen weicht“?
Jesaja 59,14.15
.
Wir leben inmitten einer „Epidemie des Verbrechens“, vor der
nachdenkende, gottesfürchtige Menschen überall bestürzt dastehen.
Die menschliche Feder vermag die vorherrschende ethische Ver-
wahrlosung nicht zu beschreiben. Jeder Trag bringt neue Enthül-
lungen von politischen Skandalen, Bestechungen und Betrügereien.
Jeder Tag zeitigt seine bedrückende Liste der Gewalt und Gesetz-
losigkeit, der Gleichgültigkeit gegenüber menschlichem Leid, der
brutalen und niederträchtigen Zerstörung von Menschenleben. Je-
der Tag belegt die Zunahme des Wahnsinns, des Mordens und des
Selbstmordes.
Wer kann daran zweifeln, daß hier satanische Kräfte mit gestei-
gerter Aktivität unter den Menschen am Werk sind, bemüht, den
Verstand zu zerrütten und zu zerstören und den Körper zu entwürdi-
gen und zu vernichten?
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Und während die Welt von diesen Übeln strotzt, wird das Evan-
gelium nur allzuoft auf so gleichgültige Weise dargeboten, daß es nur
geringen Eindruck auf das Gewissen oder das Leben der Menschen
macht. Überall aber gibt es Herzen, die nach etwas rufen, was ihnen
fehlt. Sie sehnen sich nach einer Macht, die ihnen Herrschaft über
die Sünde gibt, einer Macht, die sie von den Fesseln des Bösen be-
freit, einer Macht, die Gesundheit, Leben und Seelenfrieden verleiht.