Seite 107 - Auf den Spuren des gro

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Lehren und Heilen
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Viele von denen, die einmal die Kraft des Wortes Gottes kannten,
haben dann in einer gottlosen Umgebung gelebt, und sehnen sich
deshalb wieder nach der göttlichen Gegenwart.
Die Welt braucht heute, was sie auch vor zweitausend Jahren
brauchte — eine Offenbarung Christi. Nötig ist ein großes Reforma-
tionswerk, und nur durch die Gnade Christi kann dieses Werk der
körperlichen, geistigen und geistlichen Reformation durchgeführt
werden.
Allein die Vorgehensweise Christi wird den wahren Erfolg ga-
rantieren. Der Heiland aber begab sich unter die Menschen als einer,
der Gutes für sie wünschte. Er bewies sein Mitgefühl für sie, half
ihren Nöten ab und gewann ihr Vertrauen. Erst dann gebot er ihnen:
„Folgt mir nach.“
Es ist also notwendig, durch persönlichen Einsatz den Menschen
erst einmal nahe zu kommen. Wenn weniger Zeit mit klugen und
schönen Worten und mehr mit persönlichem Hilfsdienst verbracht
würde, sähe man größere Ergebnisse. Den Armen soll geholfen, die
Kranken sollen versorgt, die Trauernden und Betrübten getröstet, die
Unwissenden unterwiesen und die Unerfahrenen beraten werden.
Wir sollen mit den Weinenden weinen und uns mit den Fröhlichen
freuen. Wenn dieses Werk von der Macht der Überzeugung, des
Gebets und der Liebe Gottes begleitet wird, kann und wird es nicht
fruchtlos bleiben.
Wir sollten uns immer daran erinnern, daß das Ziel der medi-
zinischen Missionsarbeit darin besteht, sündenkranke Männer und
Frauen zu dem Mann am Kreuz zu führen, der die Sünden der Welt
wegnimmt. Wenn sie auf ihn schauen, werden sie ihm ähnlich wer-
den. Wir sollen also die Kranken und Leidtragenden ermutigen, auf
Jesus zu sehen und dadurch zu leben. Die Mitarbeiter sollen Chri-
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stus, den Großen Arzt, beständig jenen vor Augen führen, die von
Krankheiten des Körpers und der Seele entmutigt sind. Verweist sie
auf den Einen, der sowohl körperliche als auch geistliche Krankheit
heilen kann. Erzählt ihnen von dem Einen, der mit ihren Schwachhei-
ten mitfühlt. Ermutigt sie, sich der Fürsorge dessen anzuvertrauen,
der sein Leben dafür gab, daß ihnen ewiges Leben möglich wird.
Sprecht von seiner Liebe; erzählt von seiner Macht, zu retten.
Dies ist die hohe Pflicht und das wertvolle Vorrecht des medizi-
nischen Missionars, und oft bereitet persönlicher Dienst den Weg