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Auf den Spuren des großen Arztes
weist die Kraft auf, die nötig ist, um viele angsterfüllte Seelen zu
Gott zu ziehen. Ihr Werk zeigt, was Tausende andere tun könnten,
wenn sie nur wollten.
Das Lebenskonzept verbreitern
Nichts wird einen so selbstaufopferungsvollen Eifer entfalten
und die charakterliche Entwicklung derart fördern, wie der engagier-
te Einsatz zugunsten anderer. Viele sogenannte bekennende Christen
denken nur an sich, wenn sie ihre Gemeinde auswählen. Sie wollen
ein abwechslungsreiches Gemeindeleben und kompetente Seelsorge
genießen; deshalb werden sie Mitglieder großer und gedeihender
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Ortsgemeinden und finden sich damit ab, nur wenig für andere zu
tun. Damit aber berauben sie sich selbst der kostbarsten Segnungen.
Viele würden großen Segen erfahren, wenn sie ihre angeneh-
men, die Bequemlichkeit fördernden Beziehungen aufgeben. Sie
sollen dorthin gehen, wo ihre Kräfte von missionarischer Arbeit
beansprucht werden und sie lernen können, Verantwortung zu über-
nehmen.
Bäume, die sehr dicht beieinander stehen, werden in der Regel
nicht kräftig. Deshalb verpflanzt der Gärtner sie, damit sie Raum zur
Entfaltung erhalten. Eine ähnliche Maßnahme würde vielen Glie-
dern großer Ortsgemeinden nützen. Sie müssen dorthin „verpflanzt“
werden, wo ihre Energien bei aktiver Missionsarbeit gebraucht wer-
den. Andernfalls erstirbt ihr geistliches Leben, verkümmern sie aus
Mangel an selbstaufopfernder Arbeit für andere und werden nutzlos.
Würde man sie in ein anderes Missionsfeld versetzen, würden sie in
ihrer Leistungsfähigkeit kräftig wachsen.
Niemand braucht jedoch zu warten, bis er in ein entferntes Feld
berufen wird, bevor er anfängt, anderen zu helfen. Gelegenheiten
zu helfen gibt es überall; überall um uns her gibt es Menschen, die
unsere Hilfe brauchen: Witwen, Waisen, Kranke und Sterbende, De-
primierte und Entmutigte, Unwissende und Ausgestoßene — überall
sind sie zu finden.
Wir sollten es als unsere besondere Pflicht erachten, für unse-
re Nachbarn zu arbeiten. Überlegt dabei, wie ihr jenen am besten
helfen könnt, die sich nicht für religiöse Dinge interessieren. Zeigt
beim Besuch eurer Freunde und Nachbarn ein Interesse an ihrem