Seite 119 - Auf den Spuren des gro

Basic HTML-Version

Lehren und Heilen
115
daß er ihr lebensverändernde Kraft verleiht. Liebevolle Worte kann
der Heilige Geist auf die Seele wirken lassen.
Von Natur aus sind wir egoistisch und rechthaberisch. Aber wenn
wir lernen, was Christus uns lehren will, werden wir zu Teilhabern
seines Wesens; wir leben dann sein Leben. Das wunderbare Beispiel
Christi, das einzigartige Mitempfinden, mit dem er auf die Gefüh-
le anderer einging, mit den Weinenden weinte und sich mit den
Fröhlichen freute, muß tief auf den Charakter aller wirken, die ihm
aufrichtig nachfolgen. Mit freundlichen Worten und Taten werden
sie versuchen, erschöpften Menschen den Weg zu erleichtern.
„Gott der Herr hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben,
daß ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden.“
Jesaja 50,4
.
Überall um uns her gibt es geplagte Menschen; wir können sie
wirklich allerorts finden. Laßt uns diese Leidenden wahrnehmen
und ein Wort zur rechten Zeit sagen, um sie zu trösten. Seien wir so
immer Vermittler des Mitgefühls Christi.
Dabei sollten wir daran denken, daß es im Leben andere Din-
ge gibt, von denen wir nichts wissen. Da gibt es Erlebnisse, die
vor Neugierigen sorgfältig verborgen werden. Da sind lange, harte
Kämpfe mit widrigen Umständen, vielleicht Schwierigkeiten im Fa-
milienleben, die tagaus, tagein an den Kräften zehren. Mitmenschen,
deren Leben unter solch großen Spannungen verläuft, können den-
noch durch kleine Aufmerksamkeiten gestärkt und ermutigt werden,
die nur ein wenig Liebe kosten. Für diese Menschen ist der feste,
helfende Händedruck eines wahren Freundes wertvoller als Gold
oder Silber. Und freundliche Worte sind hier so willkommen wie
das Lächeln von Engeln.
Es gibt zudem viele, die mit Armut kämpfen, für geringen Lohn
hart arbeiten müssen und sich nur den allernötigsten Lebensunter-
halt sichern können. Mühe und Entbehrung ohne Hoffnung auf
Erleichterung machen ihre Last drückend. Wenn dann noch Schmer-
zen und Krankheit hinzukommen, wird die Bürde fast unerträglich.
Von Sorgen geplagt, wissen sie nun nicht mehr, wohin sie sich um
Hilfe wenden sollen. Fühlt mit ihnen in ihren materiellen und seeli-
schen Notlagen, in ihren Enttäuschungen: So könnt ihr ihnen helfen.
[120]
Sprecht mit ihnen über die Verheißungen Gottes, betet mit ihnen und
für sie und gebt ihnen Hoffnung.