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Auf den Spuren des großen Arztes
gestaltet werden. Anstatt viele Kinder in Großorganisationen zusam-
menzufassen, sollten kleine Einrichtungen auf verschiedene Orte
verteilt werden. Diese sollten zudem nicht in oder nahe bei einer
Stadt oder Großstadt gelegen sein, sondern auf dem Lande, wo man
Boden für eine Landwirtschaft erwerben kann. Dort können die
Kinder eine Beziehung zur Natur entwickeln und die Vorteile einer
handwerklichen Ausbildung genießen.
Die Leiter solcher Heime sollten Männer und Frauen sein, die
weitherzig, rücksichtsvoll und opferbereit sind, Männer und Frauen,
die dieses Werk aus Liebe zu Christus auf sich nehmen und die
Kinder für Ihn erziehen. Unter einer solchen Fürsorge können viele
Waisen und Vernachlässigte darauf vorbereitet werden, nützliche
Mitglieder der Gesellschaft zu sein, Christus zur Ehre zu gereichen
und ihrerseits anderen zu helfen.
Viele verachten Sparsamkeit, weil sie sie mit Geiz und Eng-
stirnigkeit verwechseln. Sparsamkeit ist jedoch mit ausgeprägtester
Freigebigkeit vereinbar. Ja, ohne Sparsamkeit kann es gar keine wah-
re Freigebigkeit geben. Wir müssen sparen, um geben zu können.
Niemand kann wahre Wohltätigkeit üben ohne Bereitschaft zum
Verzicht. Nur bei einem Leben in Einfachheit, strenger Sparsamkeit
und Opferbereitschaft ist es uns möglich, das Werk zu vollbringen,
das uns als Vertreter Christi aufgetragen ist. Stolz und weltlicher
Ehrgeiz müssen aus unseren Herzen entfernt werden. In unserer
ganzen Arbeit soll der Grundsatz der Selbstlosigkeit, wie er sich
im Leben Christi erwiesen hat, sichtbar werden. An den Wänden
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unserer Heime, auf den Bildern und an den Möbeln soll man lesen
können: „Die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus!“
Jesaja
58,7
.
An unseren Kleiderschränken soll wie mit dem Finger Gottes
geschrieben sein: „Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn!“
Jesaja
58,7
.
Im Eßzimmer, auf dem mit reichlichen Speisen beladenen Eß-
tisch, sollte zu lesen sein: „Solltest du nicht dem Hungrigen dein
Brot brechen?“ (
Jesaja 58,7
; abgewandelt).
Tausend Türen stehen uns offen, um nützliche Werke zu tun. Oft
klagen wir über die geringen verfügbaren Mittel. Aber wenn Christen
wirklich ernst machten, könnten sie diese Mittel vertausendfachen.