Seite 165 - Auf den Spuren des gro

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Den Reichen dienen
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Gesellschaftsschichten, die den Wert dieser Grundsätze erkennen
und sie von Herzen annehmen würden.
Wir sollten diesen Menschen die Auswirkungen schädlicher Be-
gierden vor Augen stellen, nämlich die Schwächung körperlicher,
geistiger und moralischer Kräfte. Helft ihnen, ihre Verantwortung
als Treuhänder göttlicher Gaben zu erkennen. Weist sie auf das Gute
hin, das sie mit dem Geld tun könnten, welches sie jetzt für Dinge
ausgeben, die ihnen nur schaden. Weist sie auf den Nutzen völliger
Enthaltsamkeit von schädlichen Genußmitteln hin und bittet sie, das
Geld, das sie bisher für Alkohol, Tabak und ähnliches ausgeben,
zur Hilfe für Kranke, sozial Schwache oder zur Erziehung von Kin-
dern und Jugendlichen zu spenden. So würden sie der Gesellschaft
einen Dienst erweisen. Einem solchen Appell verschlössen sich nur
wenige.
Es gibt noch eine weitere Gefahr, der die Reichen besonders aus-
gesetzt sind, und die ebenfalls eine Aufgabe für den medizinischen
Missionar darstellt. Viele, die in der Welt erfolgreich sind und die
sich niemals den gewöhnlichen Formen des Lasters hingeben, laufen
dennoch dem Verderben entgegen, und zwar durch ihre Liebe zum
Reichtum. Der Kelch, der am schwierigsten zu tragen ist, ist nicht
der leere, sondern der bis zum Rand gefüllte. Dieser muß am sorg-
fältigsten balanciert werden. Leid und Not führen zu Enttäuschung
und Sorge, aber der Wohlstand gefährdet das geistliche Leben am
meisten.
Diejenigen, die vom Unglück betroffen sind, sollen an den Dorn-
busch denken, den Mose in der Wüste sah. Er brannte, aber er ver-
brannte nicht. Der Engel des Herrn war inmitten des Busches. Ge-
nauso umgibt uns in Not und Kummer der helle Lichtschein der
Gegenwart des Unsichtbaren, um uns zu trösten und zu bewahren.
Oft wird zum Gebet für die aufgerufen, die Krankheit oder Not lei-
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den; aber noch mehr brauchen jene Menschen unsere Gebete, die
über Wohlstand und Einfluß verfügen.
Im Tal der Demut, wo Menschen ihre Unzulänglichkeit fühlen
und auf Gottes Führung vertrauen, herrscht vergleichsweise hohe
Sicherheit. Die Menschen aber, die sozusagen auf einer hohen Zinne
stehen und von denen aufgrund ihrer Position angenommen wird,
sie besäßen große Weisheit — diese befinden sich in größter Gefahr.