Seite 173 - Auf den Spuren des gro

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Im Krankenzimmer
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Vorsichtsmaßnahmen und haltet das Krankenzimmer durch richtige
Lüftung von Giftstoffen frei. Unter solchen Bedingungen werden
die Kranken viel wahrscheinlicher genesen, und in aller Regel wer-
den weder die Pfleger noch die Familienangehörigen die Krankheit
aufschnappen.
Sonnenlicht, gute Lüftung und die richtige Zimmertemperatur
Um dem Patienten die günstigsten Bedingungen für seine Ge-
nesung zu schaffen, sollte sein Zimmer groß, hell, freundlich und
gut zu lüften sein. Das Zimmer im Haus, das diese Erfordernisse
am besten erfüllt, sollte zum Krankenzimmer erwählt werden. Zwar
haben viele Häuser keine besonderen Vorkehrungen für eine richtige
Durchlüftung, und diese dennoch zu gewährleisten ist manchmal
schwierig; trotzdem sollte jede nur mögliche Anstrengung unter-
nommen werden, um das Krankenzimmer so einzurichten, daß es
Tag und Nacht von frischer Luft durchströmt werden kann.
Im Krankenzimmer sollte die Temperatur möglichst konstant
gehalten werden. Hierzu sollte man auf ein Thermometer achten;
denn die Krankenpfleger — die oft ihres Schlafes beraubt oder nachts
geweckt werden, um nach dem Patienten zu sehen — neigen zum
Frösteln und sind deshalb keine guten Ratgeber hinsichtlich einer
gesundheitsförderlichen Zimmertemperatur.
Die Ernährung des Patienten
Ein wichtiger Punkt der Pflichten einer Krankenschwester ist die
Sorge um die Ernährung des Patienten. Man sollte ihn weder durch
eine unzureichende Ernährung leiden lassen oder gar schwächen
noch seine reduzierten Verdauungskräfte überanstrengen. Sorgfalt
sollte darauf verwendet werden, die Nahrung so zuzubereiten und
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zu servieren, daß sie wohlschmeckend ist, aber sie muß auch in
weiser Überlegung den Bedürfnissen des Patienten sowohl quanti-
tativ als auch qualitativ angepaßt werden. Vor allem in der Phase
der Rekonvaleszenz, in der der Appetit schon wieder kräftiger, das
Stoffwechselsystem aber noch nicht so belastbar ist, besteht große
Gefahr, daß Ernährungsfehler Schaden anrichten.