Seite 207 - Auf den Spuren des gro

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Naturverbundenheit
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den angenehmen Duft von Bäumen und Blumen einatmen könnten!
Der Balsam der Kiefer und die Duftstoffe der Zeder und der Tanne
enthalten lebenspendende Eigenschaften; auch andere Bäume bieten
Stoffe, die der Gesundung dienen.
Für den chronisch Kranken trägt nichts so sehr zu seiner Ge-
nesung und zum Wiedergewinnen seiner Fröhlichkeit bei wie das
Leben in einer anziehenden ländlichen Umgebung. Hier können
die Schwerstpflegebedürftigen im Sonnenlicht oder im Schatten der
Bäume sitzen bzw. liegen. Sie brauchen nur ihre Augen zu öffnen,
um über sich das herrliche Laubwerk zu sehen. Ein angenehmes
Gefühl der Ruhe und Erquickung überkommt sie, wenn sie dem Rau-
schen des Windes in den Blättern zuhören. Die niedergedrückten
Lebenskräfte erwachen dann wieder; die geschwundene Stärke kehrt
zurück. Unbewußt kehrt Ruhe in das Gemüt ein, der unregelmäßige
Puls wird ruhiger und stetiger. Wenn die Kranken wieder kräftiger
werden, haben sie schließlich einige Schritte zu gehen, um einige der
schönen Blumen — dieser kostbaren Botschafter der Liebe Gottes
für seine geplagte Familie hier auf Erden — zu pflücken.
Es sollten Pläne dafür gelegt werden, wie man Patienten den Auf-
enthalt im Freien ermöglichen kann. Für die Arbeitsfähigen unter
ihnen sollten einige angenehme und leichte Beschäftigungsmög-
lichkeiten vorgesehen sein. Vermittelt ihnen, wie annehmbar und
hilfreich diese Tätigkeit im Freien für sie ist. Ermutigt sie ausgiebig,
die frische Luft einzuatmen. Lehrt sie, tief zu atmen und beim Atmen
wie beim Sprechen die Bauchmuskeln zu Hilfe zu nehmen. Dies ist
eine Unterweisung von unschätzbarem Wert.
Bewegung in der freien Luft sollte als eine lebenspendende Not-
wendigkeit verordnet werden, und für solche Bewegung eignet sich
nichts besser als die Landwirtschaft und der Gartenbau. Weist den
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Patienten Blumenbeete zur Pflege zu, oder auch Arbeit in einem
Obst- oder Gemüsegarten. Wenn sie dazu ermutigt werden, ihre
Zimmer zu verlassen und Zeit mit Blumenzüchten oder einer ande-
ren, leichten Tätigkeit in der frischen Luft zuzubringen, wird ihre
Aufmerksamkeit von ihnen selbst und ihren Beschwerden abgelenkt.
Je länger man einen Patienten außerhalb des Zimmers lassen
kann, desto weniger Pflege benötigt er. Je erfreulicher seine Umge-
bung ist, desto hoffnungsvoller wird er sein. In ein Haus eingesperrt
aber wird er — auch wenn es noch so elegant ausgestattet ist —