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Auf den Spuren des großen Arztes
vergessen; man scheint neue Kraft zu haben. Der Geist wird wacher,
die Phantasie lebendiger.
Wegen dieser Wirkungen meinen nun viele, Tee oder Kaffee
täte ihnen sehr gut. Aber dies ist ein Irrtum. Tee oder Kaffee geben
dem Organismus keine Nährstoffe. Ihre Wirkung tritt ein, bevor
eine Verdauung und Resorption stattfinden konnte, und was wie eine
Kräftigung aussieht, ist nur eine Anregung der Nerven. Wenn die
Wirkung des anregenden Mittels nachläßt, flaut die unnatürliche
Kraft ab; schließlich sind Trägheit und Schwäche größer als vorher.
Dem fortgesetzten Gebrauch dieser Nervenreizmittel folgen
Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Herzklopfen, Verdauungsstörun-
gen, Zittern und viele andere nachteilige Auswirkungen; denn diese
Mittel verschleißen letztlich die Lebenskräfte. Ermüdete Nerven
brauchen Erholung und Ruhe statt Anregung und weitere Belastung.
Die Natur braucht Zeit, um ihre verbrauchten Energien zu regene-
rieren.
Wenn der Körper durch den Genuß von Stimulantien weiter auf-
geputscht wird, steigt die Leistung für eine Zeitlang an. Da aber
der Organismus durch deren fortgesetzten Gebrauch geschwächt
wird, wird es zunehmend schwieriger, den gewünschten Grad an
Leistungsfähigkeit zu erreichen. Das Bedürfnis nach Stimulantien
nimmt stetig zu, bis die Willenskraft besiegt ist und keine Kraft
mehr vorhanden zu sein scheint, das unnatürliche Verlangen zurück-
zuweisen. Dann braucht man stärkere und immer größere Mengen
an Stimulantien, bis die ausgelaugte Natur auf diese Art Anregung
überhaupt nicht mehr anspricht.
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Die Gewohnheit des Tabakkonsums
Tabak ist ein langsam wirkendes, heimtückisches, aber höchst
bösartiges Gift. In welcher Form auch immer er konsumiert wird,
macht er sich im Organismus bemerkbar; er ist um so gefährlicher,
weil er langsam und zunächst kaum wahrnehmbar wirkt. Er regt die
Nerven zuerst an und lähmt sie dann. Er schwächt und benebelt das
Gehirn. Oft erregt er die Nerven intensiver als ein berauschendes Ge-
tränk. Er ist subtiler, und seine Wirkungen sind aus dem Organismus
nur schwer zu eliminieren. Sein Konsum erweckt einen Durst nach