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Auf den Spuren des großen Arztes
Der Heiland antwortete nicht sofort auf diese Frage. Während sie
nun so dastanden und sich über sein Schweigen wunderten, kamen
die Leidtragenden zu ihm. Da durchdrang die machtvolle Stimme
Jesu die Ohren der Gehörlosen. Da öffnete ein Wort, eine Berüh-
rung seiner Hand die Augen der Blinden, die nun das Tageslicht,
die Schönheit der Natur, die Gesichter von Freunden und das des
Erlösers sehen konnten.
Seine Stimme erreichte die Ohren Sterbender, die daraufhin
gesund und gekräftigt aufstehen konnten. Gebannte Dämonen ge-
horchten seinem Wort. Die Besessenen wurden frei und beteten
Jesus an. Die armen und einfachen Leute, die von den Rabbinern
als Unreine gemieden wurden, versammelten sich um ihn, der ihnen
Worte des ewigen Lebens sagte.
So verlief der Tag — und die Jünger des Johannes sahen und
hörten das alles. Schließlich rief Jesus sie zu sich und bat sie, zu
Johannes zu gehen und ihm zu erzählen, was sie miterlebt hatten;
dann fügte er an: „Selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.“
Matthäus
11,6
. Die Jünger überbrachten diese Botschaft — und sie genügte
Johannes.
Der Täufer erinnerte sich jetzt an die entsprechenden Prophezei-
ungen über den Messias, zum Beispiel an diese: „Der Geist Gottes
des Herrn ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat. Er hat mich
gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen
Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit,
den Gebundenen, daß sie frei und ledig sein sollen; zu verkündigen
ein gnädiges Jahr des Herrn (...), zu trösten alle Trauernden.“
Jesaja
61,1.2
. Dieser Verheißene war Jesus von Nazareth! Der Beweis sei-
ner Göttlichkeit lag darin, daß er mit Macht den Nöten der leidenden
Menschheit abhalf; seine Herrlichkeit zeigte sich gerade dadurch,
daß er freiwillig unsere gefallene menschliche Natur annahm.
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Christi Werke wiesen ihn nicht nur als den Messias aus, sondern
zeigten auch, in welcher Form sein Reich auf dieser Welt entstehen
sollte. Johannes ist dieselbe Wahrheit offenbart worden wie Elia am
Berg Horeb, als „ein großer, starker Wind, der die Berge zerriß und
die Felsen zerbrach, vor dem Herrn her kam; der Herr aber war nicht
im Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der Herr
war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer;
aber der Herr war nicht im Feuer.“ Nach dem Feuer aber sprach