Die Mutter
287
stechlichen Richter und Gründer von Israels heiligen Schulen. Oder
Elisabeth, die Bluts- und Geistesverwandte von Maria aus Nazareth,
die zur Mutter Johannes des Täufers wurde. Er bereitete das Volk
auf die Ankunft des Erlösers vor.
Mäßigkeit und Selbstbeherrschung
Schon die Bibel betont die Sorgfalt, mit der eine Mutter über
ihre Lebensgewohnheiten wachen sollte. Als der Herr Simson zum
Befreier Israels heranbilden wollte, erschien „der Engel des Herrn“
der Mutter mit einer besonderen Unterweisung hinsichtlich ihrer
Gewohnheiten und auch der Behandlung ihres Kindes. Er sagte:
„So trinke nun keinen Wein oder starkes Getränk und iß nichts
Unreines.“
Richter 13,7
. Die Wirkung vorgeburtlicher Einflüsse wird
von vielen Eltern als eine Angelegenheit untergeordneter Bedeutung
angesehen; aber der Himmel wertet anders. Die Botschaft, die von
einem Engel Gottes überbracht und zweimal auf feierlichste Weise
bestätigt wurde, ist es wert, daß wir sorgfältig darüber nachdenken.
Mit den Worten, die zu jener hebräischen Mutter gesprochen
wurden, spricht Gott auch zu allen Müttern jedes Zeitalters. Der En-
gel sagte: „Alles, was ich ihr geboten habe, soll sie halten.“
Richter
13,14
. Das Wohlergehen des Kindes wird von den Gewohnheiten der
Mutter beeinflußt. Ihre Neigungen und Leidenschaften soll sie unter
Kontrolle halten. Manches muß sie meiden, gegen andere Neigungen
ankämpfen, wenn sie Gottes Absicht mit ihrem Kind erfüllen will.
Wenn sie vor der Geburt des Kindes ihren Gelüsten freien Lauf läßt,
wenn sie selbstsüchtig, ungeduldig und anspruchsvoll ist, werden
sich diese Charakterzüge in der Veranlagung des Kindes wieder-
finden. Auf diese Weise haben viele Kinder schon vor der Geburt
beinahe unbezwingbare Neigungen zum Bösen empfangen.
Aber wenn die Mutter ein grundsatztreues Leben führt, wenn
sie maßvoll ist und verzichten kann, wenn sie freundlich, gütig und
[305]
selbstlos ist, kann sie ihrem Kind dieselben wertvollen Charakterzü-
ge mitgeben. Sehr nachdrücklich ist die Anweisung, die der Mutter
den Genuß von Wein verbietet. Jeder Tropfen Alkohol, den sie trinkt,
um ihre Gelüste zu befriedigen, gefährdet die körperliche, geistige
und moralische Gesundheit ihres Kindes und stellt eine unmittelbare
Sünde gegen ihren Schöpfer dar.