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Auf den Spuren des großen Arztes
Viele Kleinkinder sind außerordentlich empfänglich für Unruhe
und Aufregung; die liebenswürdige, Ruhe bewahrende Art der Mut-
ter wird einen wohltuenden Einfluß ausüben, der von unschätzbarem
Vorteil für das Kind ist.
Säuglinge brauchen Wärme, aber ein gravierender Fehler ist es,
sie in überheizten Räumen zu lassen, wo ihnen die frische Luft fehlt.
Die Gepflogenheit, das Gesicht des Säuglings während des Schlafs
zuzudecken, ist schädlich, da das die freie Atmung beeinträchtigt.
Das Baby sollte vor allem bewahrt bleiben, was den Körper
schwächen oder vergiften könnte. Mittels gewissenhafter Pflege soll-
te alles um das Kind herum ordentlich und sauber gehalten werden.
Es mag notwendig sein, die Kleinen vor plötzlichen oder zu großen
Temperaturschwankungen zu schützen; jedoch ist unbedingt darauf
zu achten, daß sie im Schlaf und wenn sie wach sind, bei Tag und
Nacht eine reine, kräftigende Luft atmen.
Bei der Herstellung der Säuglingsbekleidung sollte man eher auf
Bequemlichkeit, Komfort und Gesundheit achten, als auf die Mode
oder das Ziel, Bewunderung zu erregen. Die Mutter sollte keine Zeit
für Stickereien und Spitzenarbeit verwenden, um die Kleidung des
Babys zu verschönern. Mit solch unnötiger Arbeit würde sie ihre
Gesundheit und die ihres Kindes belasten. Das würde die Augen
und Nerven zu einer Zeit erheblich beanspruchen, in der sie viel
Ruhe und wohltuende Bewegung braucht. Sie sollte ihre Pflicht
erkennen, die Kräfte sinnvoll einzusetzen, damit sie allen anderen
Anforderungen entsprechen kann, die an sie gestellt werden.
Wenn die Bekleidung des Kindes Wärme, Schutz und Bequem-
lichkeit gewährleistet, ist eine der Hauptursachen für Ärger und Un-
ruhe ausgeschaltet. Die Kleinen werden dann gesünder sein, und die
Mutter wird die Pflege des Kindes nicht als eine schwere Belastung
ihrer Kraft und Zeit empfinden.
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Festgezogene Bänder oder Bünde beeinträchtigen die Tätigkeit
des Herzens und der Lunge und sollten deshalb vermieden werden.
Kein Körperteil sollte zu irgendeiner Zeit durch Kleidung eingeengt
werden, die auf ein Organ drückt oder die Bewegungsfreiheit ein-
schränkt. Die Kleidung der Kinder sollte locker genug sein, um freie
und volle Atmung zu ermöglichen. Das Gewicht der Kleidung soll
auf den Schultern ruhen. In einigen Ländern herrscht immer noch