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Auf den Spuren des großen Arztes
Die Kleinen sollten lernen, daß sie essen, um zu leben, und nicht
leben, um zu essen. Diese Erziehung sollte mit dem Säugling in den
Armen seiner Mutter beginnen. Dem Kind sollte nur in regelmäßigen
Abständen zu trinken gegeben werden, und dies mit zunehmendem
Alter abnehmend häufig.
Es sollte keine Süßigkeiten und keine Nahrung der Erwachsenen
bekommen, die es nicht verdauen kann. Sorgfalt und Regelmäßig-
keit bei der Ernährung der Kinder fördert nicht nur die Gesundheit
und macht sie somit ruhig und umgänglich, sondern legt auch das
Fundament für Gewohnheiten, die ihnen in späteren Jahren zum
Segen sein werden.
Wenn Kinder dem Säuglingsalter entwachsen sind, sollte weiter-
hin große Sorgfalt darauf verwendet werden, ihren Geschmack und
Appetit zu erziehen. Oft erlaubt man ihnen, ohne Rücksicht auf die
Gesundheit zu essen, was sie wollen und wann sie es wollen. Die
Mühen und das Geld, die in großem Maße für ungesunde Leckereien
verschwendet werden, verleiten junge Menschen zu der Auffassung,
Essen und Trinken sei das Wichtigste im Leben, und das größte
Glück bestünde darin, seiner Eßlust zu frönen. Das Ergebnis die-
ser Erziehung ist Gefräßigkeit. Daraus entstehen Krankheiten, die
gewöhnlich mit der Einnahme schädlicher Medikamente behandelt
werden.
Eltern sollten den Appetit ihrer Kinder in die richtigen Bahnen
lenken und den Genuß ungesunder Nahrungsmittel nicht erlauben.
Aber im Bestreben nach gesunder Ernährung sollten wir sorgfältig
den Fehler vermeiden, den Kindern nur Dinge zu geben, die ihnen
nicht schmecken, oder sie mehr als notwendig essen zu lassen. Kin-
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der haben ihre Rechte und auch ihren Geschmack, und wenn dieser
Geschmack vernünftig ist, sollten wir ihn respektieren.
Es ist wichtig, auf regelmäßige Mahlzeiten zu achten. Zwischen
den Mahlzeiten sollte nichts gegessen werden, keine Süßigkeiten,
keine Nüsse, kein Obst oder sonst irgendeine Nahrung.
Unregelmäßiges Essen zerstört die Leistungsfähigkeit der Ver-
dauungsorgane und behindert eine fröhliche und dankbare Grundhal-
tung. Wenn die Kinder dann zu Tisch kommen, schätzen sie gesunde
Nahrung nicht; ihr Appetit verlangt nach ungesunden Naschereien.