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Auf den Spuren des großen Arztes
Den Jüngern offenbart
Laßt uns die Worte studieren, die Christus in der Nacht vor
seiner Kreuzigung im Abendmahlssaal gesprochen hat. Er näherte
sich seiner Leidenszeit und versuchte seine Jünger zu trösten. Vor
ihnen lag ein Abschnitt ernster Versuchung und Prüfung.
„Euer Herz erschrecke nicht!“ sagte er. „Glaubt an Gott und
glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.
Wenn‘s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin,
euch die Stätte zu bereiten? — Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir
wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen?
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das
Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Wenn ihr mich
erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von
nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Spricht zu ihm Philippus:
Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm:
So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer
mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den
Vater? Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und der Vater in mir?
Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst
aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke.“
Johannes
14,1-10
.
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Die Jünger aber verstanden Christi Worte über seine Beziehung
zu Gott noch nicht. Vieles von seinen Lehren blieb für sie noch im
Dunkeln. Christus wollte deshalb, daß sie eine klarere, eigenstän-
digere Gotteserkenntnis besaßen. „Das habe ich euch in Bildern
gesagt“, sagte er. „Es kommt die Zeit, daß ich nicht mehr in Bildern
mit euch reden werde ...“
Johannes 16,25
.
Als zu Pfingsten der Heilige Geist auf die Jünger ausgegossen
wurde, verstanden sie die Wahrheiten viel umfassender, die Christus
in seinen Gleichnissen ausgesprochen hatte. Viele Lehren, die ih-
nen ein Rätsel gewesen waren, wurden nun begreiflich. Aber selbst
da empfingen die Jünger noch nicht die vollständige Erfüllung der
Verheißung Christi. Sie erhielten zwar all das Wissen über Gott, das
sie verkraften konnten, aber die gänzliche Erfüllung der Verheißung,
daß Christus ihnen den Vater in aller Klarheit zeigen werde, stand
noch aus. So ist es auch heute. Unsere Gotteserkenntnis ist unvoll-
ständig und unvollkommen. Wenn der Kampf zu Ende ist und der