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Auf den Spuren des großen Arztes
Bedrängnis kommen, um zu prüfen, welches Naturell sie haben und
ob sie für sein Werk geformt werden können.
Der Töpfer nimmt den Ton und formt ihn nach seinem Willen.
Er knetet und bearbeitet ihn. Er reißt ihn auseinander und drückt ihn
wieder zusammen. Er feuchtet ihn an und trocknet ihn dann. Er läßt
ihn eine Weile liegen, ohne ihn anzurühren. Wenn er vollkommen
geschmeidig ist, setzt er das Werk fort, aus ihm ein Gefäß zu machen.
Er gibt dem Ton eine Form und glättet und poliert ihn auf dem
Töpferrad. Er trocknet ihn in der Sonne und brennt ihn im Ofen.
So wird der Ton zu einem nützlichen Gebrauchsgegenstand.
Auch uns will der große Werkmeister formen und gestalten. Und
wie der Ton in den Händen des Töpfers sollen wir in seinen Hän-
den sein. Wir können nicht die Arbeit des Töpfers übernehmen.
Unsere Aufgabe ist es, uns der Bearbeitung durch den göttlichen
Werkmeister zu überlassen.
„Ihr Lieben, laßt euch durch die Hitze nicht befremden, die euch
widerfährt zu eurer Versuchung, als widerführe euch etwas Seltsa-
mes, sondern freut euch, daß ihr mit Christus leidet, damit ihr auch
zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne
haben mögt.“
1.Petrus 4,12.13
.
Im vollen Tageslicht und beim Durcheinander vieler Stimmen
will der Vogel im Käfig nicht das Lied singen, das ihn sein Meister
lehren will. Er lernt ein paar Takte von einem Lied und einen Triller
von einem anderen, aber nie eine vollständige Melodie. Dann deckt
der Meister den Käfig ab und stellt ihn dorthin, wo der Vogel nur das
eine Lied hören kann, das er singen soll. In der Dunkelheit versucht
er nun immer wieder, dieses Lied zu singen, bis er es gelernt hat,
und irgendwann ertönt dann die vollständige Melodie. Nun wird der
Vogel aus der Dunkelheit befreit und kann sein Lied auch im Hellen
singen. Genauso verfährt Gott mit seinen Kindern. Er möchte uns ein
Lied lehren, und wenn wir es inmitten der Schatten der Bedrängnisse
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gelernt haben, können wir es danach immer singen.
Die Wahl Gottes in unserem Lebenswerk
Viele sind mit dem, was sie erreicht haben unzufrieden. Es mag
sein, daß ihnen ihre Umgebung nicht zusagt, daß sie eine gewöhnli-
che Arbeit verrichten, obwohl sie sich zu Höherem berufen fühlen;