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Auf den Spuren des großen Arztes
Unter einem Schwall verletzender, kritischer Worte konzentriere
deine Gedanken auf Gottes Wort. Laß Geist und Herz bei Gottes Ver-
heißungen verweilen. Wenn du schlecht behandelt oder fälschlich
angeklagt wirst, dann wiederhole dir folgende kostbare Verheißun-
gen, anstatt mit einer ärgerlichen Antwort zu reagieren: „Laß dich
nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit
Gutem.“
Römer 12,21
. „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe
auf ihn, er wird‘s wohlmachen und wird deine Gerechtigkeit her-
aufführen wie das Licht und dein Recht wie den Mittag.“
Psalm
37,5.6
.
„Es ist aber nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts
geheim, was man nicht wissen wird.“
Lukas 12,2
.
„Du hast Menschen über unser Haupt kommen lassen, wir sind
in Feuer und Wasser geraten. Aber du hast uns herausgeführt und
uns erquickt.“
Psalm 66,12
.
Wir neigen dazu, Mitgefühl und Worte der Ermutigung von unse-
ren Mitmenschen zu erwarten anstatt von Jesus. In seiner Gnade und
Treue gestattet Gott oftmals denen, in die wir unser Vertrauen gesetzt
haben, uns zu enttäuschen, damit wir begreifen, wie sinnlos es ist,
auf Menschen zu bauen und sich auf Irdisches zu verlassen. Laßt
uns vollkommen, demütig und selbstlos auf Gott vertrauen. Er kennt
die Sorgen, die wir bis in die Tiefen unseres Daseins fühlen, aber
nicht formulieren können. Wenn alles dunkel und unverständlich
erscheint, dann erinnere dich an die Worte Christi: „Was ich tue, das
verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.“
Johannes
13,7
.
Betrachtet die Geschichte Josephs und Daniels. Der Herr verhin-
derte die Verschwörungen von Menschen nicht, die ihnen schaden
wollten; aber er sorgte dafür, daß all das Böse sich für seine Diener,
die inmitten der Prüfung und des Konfliktes ihren Glauben und ihre
Treue bewahrten, zum Guten auswirkte.
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Solange wir in der Welt leben, werden wir widrigen Einflüssen
ausgesetzt sein. Es wird Provokationen geben, um unsere Beherr-
schung zu prüfen; und die christlichen Tugenden werden dadurch
entwickelt, daß man diesen Provokationen mit dem richtigen Geist
begegnet. Wenn Christus in uns wohnt, werden wir inmitten von
Verdruß und Ärger geduldig, freundlich, nachsichtig und heiter blei-