Seite 394 - Auf den Spuren des gro

Basic HTML-Version

390
Auf den Spuren des großen Arztes
vielmehr plaziert ihr es sorgfältig auf dem formbaren Wachs und
drückt es ruhig und nachhaltig hinein, bis es in der Form hart ge-
worden ist. Geht auf ähnliche Weise mit menschlichen Seelen um.
Die Beständigkeit christlichen Einflusses stellt das Geheimnis seiner
Macht dar, und diese hängt von der Standhaftigkeit ab, mit der ihr
den Charakter Christi darstellt. Helft den Irrenden, indem ihr ihnen
von euren Erfahrungen erzählt. Zeigt, wie Geduld, Freundlichkeit
und Hilfsbereitschaft eurer Mitarbeiter in der Mission euch Mut und
Hoffnung gaben, als ihr gravierende Fehler gemacht hattet.
Den Einfluß einer freundlichen, rücksichtsvollen Vorgehenswei-
se gegenüber den Unbeständigen, Unvernünftigen und Unwürdigen
[415]
werden wir wohl erst im Endgericht völlig ermessen können. Wenn
uns Undankbarkeit und Verrat an heiligen, uns anvertrauten Glau-
benswahrheiten begegnen, verleitet uns das dazu, unsere Verachtung
oder unseren Unwillen zu zeigen. Dies erwarten die Schuldigen;
hierauf sind sie vorbereitet. Aber freundliche Nachsicht überrascht
sie, bewirkt einen Anreiz zum Guten und weckt das Verlangen nach
einem edleren Leben.
„Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung
ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr,
die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, daß du nicht auch
versucht werdest. Einer trage des andern Last, so werdet ihr das
Gesetz Christi erfüllen.“
Galater 6,1.2
.
Alle, die bekennen, Kinder Gottes zu sein, müssen sich darüber
im klaren sein, daß sie als Missionare mit allen Arten von Charak-
teren in Berührung kommen. Da gibt es die Feinsinnigen und die
Ungehobelten, die Demütigen und die Hochmütigen, die Religiösen
und die Skeptiker, die Gebildeten und die Unwissenden, die Reichen
und die Armen. Diese verschiedenen Gruppen können nicht alle
gleich behandelt werden; jedoch brauchen alle Freundlichkeit und
Mitgefühl. Im wechselseitigen Kontakt werden wir unser Wesen
verfeinern. Einer ist vom anderen abhängig, weil wir durch unsere
mitmenschlichen Beziehungen eng miteinander verbunden sind.
Durch unsere freundschaftlichen Kontakte tragen wir das Chri-
stentum in die Welt. Alle, die die göttliche Erleuchtung empfangen
haben, sollen Licht auf den dunklen Weg jener werfen, denen der
bessere Weg noch unbekannt ist. Unsere Kontaktfreudigkeit können
wir erfolgreich in den Dienst Jesu stellen, indem wir Seelen zum