Umgang mit anderen
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denjenigen ertragen konnte, von dem er wußte, daß er zu seinem
Verräter werden sollte, mit welcher Geduld sollten dann wir jene
tragen, die vom Weg abgekommen sind.
Und auch von denen, die am meisten Fehler machen, sind nicht
alle wie Judas. Der impulsive, übereilte und selbstsichere Petrus schi-
en oft mehr Schaden anzurichten als Judas. Er wurde vom Heiland
jedenfalls öfter getadelt. Aber was für ein Leben des Dienstes und
Opfers führte er später! Was für ein Zeugnis stellt es für die Macht
der Gnade Gottes dar! Soweit wir dazu imstande sind, sollen wir
anderen das sein, was Jesus seinen Jüngern war, als er gemeinsam
mit ihnen über diese Welt ging.
Betrachtet euch als Missionare, und zwar zuerst unter euren Mit-
arbeitern. Oft erfordert es viel Zeit und Mühe, eine Menschenseele
für Christus zu gewinnen. Wenn sie sich dann von der Sünde ab-
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wendet und zur Rechtschaffenheit bekehrt, herrscht hierüber bei den
Engeln große Freude. Denkst du denn, daß die dienenden Geister,
die über diese Seelen wachen, sehr erfreut sind, wenn sie sehen,
wie gleichgültig diese von einigen behandelt werden, die sich Chri-
sten nennen? Wenn Jesus mit uns so umginge, wie wir nur allzu oft
miteinander umgehen, wer von uns könnte dann gerettet werden?
Denkt daran, daß ihr nicht in den Herzen lesen könnt. Ihr kennt
die Motive für jene Handlungen nicht, die euch falsch erscheinen.
Es gibt viele, die keine richtige Erziehung genossen haben; ihr Cha-
rakter ist verschroben, sie sind hart und mürrisch und scheinen in
jeder Hinsicht unehrlich zu sein. Aber die Gnade Christi kann sie
umwandeln. Behandelt sie niemals gleichgültig, treibt sie nicht in
Entmutigung oder Verzweiflung, indem ihr sagt: „Du hast mich ent-
täuscht, mit dir will ich nichts mehr zu tun haben.“ Ein paar Worte,
übereilt gesprochen, zu denen wir provoziert wurden — von denen
wir denken, daß jene sie auch verdienen —, können die Tür für
immer verschließen und uns jeder weiteren Einflußnahme berauben.
Das konsequente Leben, die geduldige Nachsicht und der Geist,
der auch bei Provokationen ruhig bleibt, wirken immer am überzeu-
gendsten. Wenn du Gelegenheiten und Vorteile hattest, die anderen
nicht gewährt wurden, dann freue dich darüber und sei immer ein
umsichtiger, sorgfältiger und freundlicher Lehrer.
Damit das Wachs einen klaren, deutlichen Aufdruck des Siegels
annimmt, schlagt ihr das Siegel nicht hastig und gewaltsam darauf;