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Auf den Spuren des großen Arztes
schen ist die Vervollkommnung seines Geistes. Eure Ausbildung
sollte eure ganze Lebenszeit hindurch andauern; täglich solltet ihr
etwas lernen und das erlangte Wissen praktisch anwenden.
Denkt daran, in welcher Position ihr auch immer tätig seid: Eure
Beweggründe müssen erkennbar sein und euer Charakter muß sich
weiterentwickeln. Worin auch immer eure Arbeit besteht, erledigt
sie akkurat und sorgfältig; kämpft gegen die Neigung, immer den
bequemsten Weg zu gegen.
Derselbe Geist und dieselben Grundsätze, mit denen jemand sei-
ne tägliche Arbeit angeht, wirken auch im ganzen Leben. Diejenigen,
die ein vorgegebenes Arbeitspensum erfüllen und eine festgesetzte
Entlohnung erhalten, aber kein Interesse zeigen, etwas dazuzulernen
oder sich anzupassen, eignen sich nicht zur Mitarbeit an Gottes Sa-
che. Diejenigen, die permanent bestrebt sind, so wenig wie möglich
körperliche, geistige und moralische Kraft einzusetzen, sind nicht
die Arbeiter, die Gott reichlich segnen kann. Ihr Beispiel wirkt an-
steckend. Egoismus bildet ihr vorherrschendes Motiv. Diejenigen,
die dauernd kontrolliert werden müssen und nur arbeiten, wenn ih-
nen jede Aufgabe einzeln aufgetragen wird, kann Gott nicht als gut
und getreu bezeichnen. Vielmehr werden Arbeiter gebraucht, die
Energie, Redlichkeit und Sorgfalt aufweisen, die mitdenken und von
sich aus alles tun, was nötig ist.
Viele scheitern, weil sie aus Furcht vor Fehlern keine Verantwor-
tung übernehmen wollen. Deshalb fehlt ihnen das Wissen, das allein
aus der Erfahrung erwächst und das man nicht durch Fachliteratur,
Studium und auf andere Weise erlangen kann.
Der Mensch kann die Umstände verändern, aber man sollte den
Umständen nicht erlauben, den Menschen zu verändern. Wir sollten
die Umstände als Mittel nutzen, mit denen man arbeiten kann. Wir
sollen sie meistern, ihnen aber nicht erlauben, uns zu meistern.
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Zu belastbaren Menschen werden diejenigen, denen man Wider-
stand leistete, die man hindern und deren Pläne man durchkreuzen
wollte. Wenn sie alle Fähigkeiten mobilisieren, werden sie an den
Hindernissen und Widerständen, denen sie begegnen, wachsen. Sie
gewinnen dadurch Selbstvertrauen. Kampf und Verwirrung erfordern
Gottvertrauen und jene Charakterfestigkeit, aus der Kraft erwächst.