Seite 399 - Auf den Spuren des gro

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Entwicklung und Dienst
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Beweggründe für den Dienst
Christus diente den Menschen mit all seiner Kraft. Er zählte nicht
die Stunden seines Einsatzes. Seine Zeit, sein Herz, seine Seele und
seine Kräfte wurden eingesetzt, um zum Wohl der Menschheit zu
arbeiten. Anstrengende Tage hindurch mühte er sich, und lange
Nächte hindurch beugte er sich im Gebet um Gnade und Ausdauer,
um ein noch größeres Werk tun zu können.
Mit intensivem Rufen und vielen Tränen sandte er seine Bitten
zum Himmel, daß seine menschliche Natur gestärkt und er darauf
vorbereitet würde, dem listigen Feind in allem seinem täuschen-
den Wirken begegnen zu können, und daß er gestärkt würde zur
Erfüllung seiner Aufgabe, die Menschheit zu erlösen. Und zu seinen
Mitarbeitern sagt er: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr
tut, wie ich euch getan habe.“
Johannes 13,15
.
„Die Liebe Christi“, sagte Paulus, „drängt uns“.
2.Korinther 5,14
.
Dies war das treibende Prinzip seines Verhaltens; dies war die ihn
motivierende Kraft. Immer wenn sein Eifer auf dem Weg der Pflicht
einen Moment lang erlahmte, veranlaßte ihn ein einziger Blick auf
das Kreuz dazu, die Lenden seines Gemüts aufs neue zu umgürten
und auf dem Weg der Selbstverleugnung weiterzukämpfen. In sei-
nem Mühen um die Mitgläubigen verließ er sich auf die Offenbarung
grenzenloser Liebe im Opfer Christi und ihre unbezähmbare Macht.
Wie ernst, wie anrührend ist doch sein folgender Appell: „Denn
ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: obwohl er reich
ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut
reich würdet.“
2.Korinther 8,9
.
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Ihr kennt die Höhe, von der er herabstieg, die Tiefe der Erniedri-
gung, in die er sich hinunterbegab. Seine Füße betraten den Pfad der
Opferung und wichen nicht von ihm ab, bis er sein Leben hingege-
ben hatte. Es gab keine Ruhepause für ihn zwischen dem Thron im
Himmel und dem Kreuz. Seine Liebe zur Menschheit veranlaßte ihn,
jede Demütigung geduldig hinzunehmen und jede Qual zu ertragen.
Paulus ermahnt uns: „Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern
auf das, was dem andern dient.“ Er bittet uns, den Geist zu besitzen,
„der auch in Jesus Christus war: Er, der in göttlicher Gestalt war,
hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte
sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich