Seite 45 - Auf den Spuren des gro

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Die Berührung des Glaubens
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geworden sei. Sie fürchtete, ihre Berührung seines Gewandes sei
anmaßend gewesen — aber Jesus sagte kein Wort der Kritik. Er
sprach nur Worte der Zustimmung; sie kamen aus einem Herzen
der Liebe, erfüllt von Mitgefühl für menschliches Elend. „Meine
Tochter“, sagte er freundlich, „dein Glaube hat dir geholfen. Geh hin
in Frieden!“
Lukas 8,48
. Wie wohltuend diese Worte für sie waren!
Nun minderte die Furcht, sie könnte ihn beleidigt haben, nicht mehr
ihr Glück.
Die neugierige Menge, die sich um Jesus drängte, erhielt keine
neue Lebenskraft; nur die leidende Frau, die ihn im Glauben berühr-
te, wurde geheilt. So unterscheidet sich auch in geistlicher Hinsicht
der beiläufige Kontakt von der Berührung im Glauben. An Christus
nur als den Heiland der Welt insgesamt zu glauben, kann niemals die
einzelne Seele heilen. Der Glaube, der den Menschen rettet, ist nicht
nur die Zustimmung zur Wahrheit des Evangeliums. Nur das ist der
wahre Glaube, der Christus als persönlichen Erlöser annimmt. Gott
gab seinen eingeborenen Sohn, damit ich, wenn ich an ihn glaube,
„nicht verloren werde, sondern das ewige Leben habe“.
Johannes
3,16
.
Wenn ich zu Jesus komme, muß ich gemäß seinem Wort glauben,
daß ich seine errettende Gnade erhalte. Das Leben, das ich dann
lebe, werde ich „im Glauben an den Sohn Gottes leben, der mich
geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat“.
Galater 2,20
.
Viele halten den Glauben für eine bloße Meinung. Aber ret-
tender Glaube ist eine Interaktion, bei der diejenigen, die Christus
annehmen, ein Bündnis mit Gott eingehen. Ein lebendiger Glaube
bedeutet einen Zuwachs an Lebendigkeit und ein festes Vertrauen,
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das die Seele durch die Gnade Christi zu einer siegreichen Macht
werden läßt.
Der Glaube ist sogar mächtiger als der Tod. Wenn man die Kran-
ken dazu bringen kann, ihre Augen im Glauben fest auf den heilwir-
kenden Gott zu richten, werden wir wunderbare Folgen sehen. Es
wird dem Körper und der Seele Leben bringen.
Wenn ihr mit Menschen arbeitet, die Gefangene übler Lebensge-
wohnheiten sind, dann richtet ihren Blick nicht auf die Verzweiflung
und das Ende, dem sie entgegengehen, sondern auf Jesus. Heftet ih-
ren Blick auf die Herrlichkeit der neuen Erde. Das wird der Heilung
von Körper und Seele zuträglicher sein als alle Schreckensbilder des