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Auf den Spuren des großen Arztes
genau in diesem Moment wußte sie, daß sie geheilt war. In dieser
einen Berührung kam der ganze Glaube ihres Lebens zum Tragen,
und auf der Stelle verschwanden Schmerzen und Schwäche. Un-
vermittelt spürte sie eine Erregung wie von einem Stromschlag, die
durch jede Faser ihres Wesens floß. Ein Empfinden vollkommenen
Gesundseins überkam sie; „sie spürte es am Leibe, daß sie von ihrer
Plage geheilt war“.
Markus 5,29
.
Jetzt brannte die Frau darauf, dem mächtigen Arzt ihre Dankbar-
keit zu bekunden — hatte er doch mit einer Berührung mehr zuwege
gebracht als all die anderen Ärzte in zwölf langen Jahren. Aber dann
wagte sie es doch nicht. Mit dankbarem Herzen versuchte sie, sich
still und unauffällig aus der Menschenmenge zurückzuziehen. Da
blieb Jesus plötzlich stehen, sah sich um und stellte die durchaus
ernstgemeinte Frage: „Wer hat mich angerührt?“
Erstaunt schauten ihn die Jünger an und entgegneten: „Du siehst,
daß dich die Menge umdrängt, und fragst: Wer hat mich berührt?“
Markus 5,31
. „Es hat mich jemand berührt“, beharrte Jesus, „denn
ich habe gespürt, daß eine Kraft von mir ausgegangen ist.“
Lukas
8,46
. Er konnte die Berührung im Glauben durchaus von den zufälli-
gen Berührungen der achtlosen Menge unterscheiden: Jemand hatte
ihn mit einer tiefen Absicht angerührt und darauf Antwort erhalten.
Christus stellte diese Frage aber nicht, um für sich eine Antwort
zu bekommen. Vielmehr nutzte er dies Ereignis als Lehre für das
Volk, für seine Jünger und für die geheilte Frau. Er wollte die Leid-
tragenden mit Hoffnung erfüllen, wollte zeigen, daß es der Glaube
war, der zur Heilung führte. Das Vertrauen der Frau durfte nicht
unbeachtet bleiben. Anhand ihres dankbaren Bekenntnisses sollte
Gott verherrlicht werden. Christus wollte ihr seine Zustimmung zu
ihrer Glaubenstat bewußtmachen. Sie sollte nicht mit halbem Segen
weggehen. Jesus wollte sie nicht im unklaren lassen darüber, daß er
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ihr Leiden kannte, auch nicht über seine mitfühlende Liebe und die
Anerkennung für den Glauben an seine Macht, ausnahmslos alle zu
retten, die zu ihm kommen.
Er sah die Frau an und bestand darauf, zu erfahren, wer ihn an-
gerührt habe. Da erkannte sie, daß sie nicht im Verborgenen bleiben
konnte. Also trat sie zitternd aus der Menge und warf sich ihm zu
Füßen. Unter Tränen der Dankbarkeit erzählte sie ihm vor allen Leu-
ten, warum sie sein Gewand berührt hatte und daß sie sofort gesund