Seite 85 - Auf den Spuren des gro

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Das Zusammenwirken des Göttlichen mit dem Menschlichen
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Die Religion darf für ihn nicht nur ein Einfluß neben anderen sein,
sondern soll alle anderen Einflüsse dominieren. Er soll aus hohen,
heiligen Motiven handeln — aus Motiven, die mächtig sind, weil
sie von dem Einen herrühren, der sein Leben dafür gab, daß wir das
Böse überwinden können.
Wenn der Arzt treu und sorgfältig nach einer erfolgreichen Aus-
übung seines Berufs strebt, sich gleichzeitig dem Dienst für Christus
widmet und zur Prüfung seiner innersten Überzeugung Zeit nimmt,
wird er erkennen, wie er den Geheimnissen seiner ganz besonde-
ren Berufung gerecht werden kann. Er wird sich dann selbst so
disziplinieren und erziehen, daß alle in seinem Einflußbereich die
herausragende Güte der Erziehung und Weisheit wahrnehmen, die
jemand aufweist, der mit dem Gott der Weisheit und Heilkraft ver-
bunden ist.
Kein anderer Dienst erfordert eine engere Christusnachfolge als
der des Arztes. Wer die ärztlichen Aufgaben richtig erfüllen will,
muß täglich, ja stündlich ein christliches Leben führen. Denn das
Schicksal des Patienten liegt in der Hand des Arztes. Eine schlam-
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pige Diagnose oder falsche Verordnung in einem ernsten Fall, eine
fahrige oder auch nur ungeschickte Handbewegung während einer
Operation — und ein Leben kann zu Ende, eine Seele ausgelöscht
sein. Es geht um Leben oder Tod! Wie wichtig ist es deshalb, daß der
Arzt stets unter der Aufsicht seines göttlichen „Chefarztes“ bleibt!
Der Heiland will allen helfen, die ihn um Weisheit und klare
Gedankengänge bitten. Wer aber brauchte das mehr als der Arzt, von
dessen Entscheidungen so viel abhängt? Möge also der, der Leben
verlängern will, im Glauben auf Christus schauen, damit dieser jede
seiner Bewegungen lenke. Der Heiland wird ihm dann Gespür und
Sorgfalt bei der Behandlung schwieriger Fälle schenken.
Die Chancen, im Umgang mit Kranken Zeugnis abzulegen, sind
großartig. Macht den Kranken bei allem, was zu ihrer Wiederher-
stellung getan wird, deutlich, daß es das Ziel des Arztes ist, beim
Kampf gegen die Krankheit mit Gott zusammenzuarbeiten. Laßt
sie spüren, daß sie bei jedem Schritt in Übereinstimmung mit den
Gesetzen Gottes auch die Hilfe göttlicher Kraft erwarten dürfen.
Die Kranken und Leidenden werden einem Arzt viel mehr ver-
trauen, von dem sie zuverlässig wissen, daß er Gott liebt und fürchtet.