Seite 171 - Das Wirken der Apostel (1976)

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In fernen Ländern
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Diese Frau war ein besonderes Werkzeug Satans und hatte ihren
Herren durch das Wahrsagen bereits viel Gewinn eingebracht. Ihr
Einfluß hatte dazu beigetragen, den Götzendienst zu fördern. Satan
wußte, daß in sein Reich eingedrungen werden sollte. Deshalb nahm
er Zuflucht dazu, in der geschilderten Art dem Werke Gottes zu
widerstehen. Er hoffte, seine Scheinwahrheiten mit der Wahrheit zu
verquicken, die von den Boten des Evangeliums verkündigt wurde.
Die empfehlenden Worte dieser Frau gereichten der Sache der Wahr-
heit zum Schaden, denn sie lenkten die Gedanken der Leute von
den Lehren der Apostel ab und brachten das Evangelium in Verruf.
Viele kamen nämlich dadurch zu der Ansicht, daß die Männer, die
im Geist und in der Kraft Gottes redeten, von der gleichen Kraft
geleitet würden wie diese Sendbotin Satans.
Eine Zeitlang ertrugen die Apostel diesen Widerstand, dann aber
befahl Paulus unter Eingebung des Heiligen Geistes dem Bösen
Geist, die Frau zu verlassen. Ihr augenblickliches Verstummen be-
wies, daß die Apostel Gottes Diener waren; denn als solche hatte
der Dämon sie anerkannt und ihrem Befehl gehorcht.
Vom Bösen Geist befreit und wieder bei vollem Verstand, ent-
schloß sich die Frau, eine Nachfolgerin Christi zu werden. Aber
ihre Herren fürchteten um ihren Verdienst, sahen sie doch, daß alle
Hoffnung, durch Wahrsagerei und Prophezeiungen zu Geld zu kom-
men, dahin war und daß die Quelle ihrer Einnahmen völlig versiegen
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würde, wenn die Apostel das Evangeliumswerk fortsetzen durften.
Noch viele andere in der Stadt waren darauf aus, in ähnlicher
Weise durch satanisches Blendwerk Geld zu verdienen. Da sie den
Einfluß einer Macht fürchteten, die ihnen so wirksam das Hand-
werk legen konnte, erhoben sie ein lautes Geschrei gegen die Diener
Gottes. Schließlich schleppten sie die Apostel vor die Obrigkeit
mit folgender Anklage: „Diese Menschen bringen unsere Stadt in
Aufruhr; sie sind Juden und verkündigen eine Weise, welche uns
nicht ziemt anzunehmen noch zu tun, weil wir Römer sind.“
Apo-
stelgeschichte 16,20.21
.
Die Menge geriet so außer sich vor Erregung, daß sie sich gegen
die Jünger stellte. Der Pöbel gewann die Oberhand und wurde so-
gar von den Vertretern der Obrigkeit unterstützt. Diese ließen den
Aposteln die Kleider vom Leibe reißen und befahlen, sie zu geißeln.
„Und da man sie hart geschlagen hatte, warf man sie ins Gefängnis