Seite 180 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Das Wirken der Apostel
durch Jesaja prophezeien lassen: „Ich bot meinen Rücken dar denen,
die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften.
Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel.“
Jesaja
50,6
. Durch den Psalmendichter hatte Christus vorausgesagt, wie
ihn die Menschen behandeln würden: „Ich aber bin ... ein Spott der
Leute und verachtet vom Volke. Alle, die mich sehen, verspotten
mich, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf: ‚Er klage es
dem Herrn, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an
ihm.‘“
Psalm 22,7-9
. „Ich kann alle meine Knochen zählen; sie aber
schauen zu und sehen auf mich herab. Sie teilen meine Kleider unter
sich und werfen das Los um mein Gewand.“
Psalm 22,18.19
. „Ich
bin fremd geworden meinen Brüdern und unbekannt den Kindern
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meiner Mutter; denn der Eifer um dein Haus hat mich gefressen, und
die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen
... Die Schmach bricht mir mein Herz und macht mich krank. Ich
warte, ob jemand Mitleid habe, aber da ist niemand, und auf Tröster,
aber ich finde keine.“
Psalm 69,9.10.21
.
Wie unmißverständlich klar weissagte Jesaja doch Christi Leiden
und Sterben: „Wer glaubt dem, was uns verkündet wurde“, fragt der
Prophet, „und wem ist der Arm des Herrn offenbart? Er schoß auf
vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er
hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine
Gestalt, die uns gefallen hätte. Er war der Allerverachtetste und
Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet,
daß man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für
nichts geachtet.
Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere
Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott
geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unserer Missetat wil-
len verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe
liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden
sind wir geheilt.
Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen
Weg. Aber der Herr warf unser aller Sünde auf ihn. Als er gemartert
ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm,
das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt
vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf. Er ist aus Angst und
Gericht hinweggenommen. Wer aber kann sein Geschick ermessen?