Seite 183 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Thessalonich
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Da die Wahrheiten des Evangeliums auf diese Weise in Thessa-
lonich mit großer Kraft verkündigt wurden, zogen sie die Aufmerk-
samkeit großer Versammlungen auf sich. „Etliche unter ihnen fielen
ihm zu und gesellten sich zu Paulus und Silas, auch der gottesfürch-
tigen Griechen eine große Menge, dazu der angesehensten Frauen
nicht wenige.“
Apostelgeschichte 17,4
.
Wie an früher besuchten Orten stießen die Apostel auf entschlos-
senen Widerstand. Die Juden, die nicht glaubten, „wurden voll Neid“.
Sie standen damals bei der römischen Obrigkeit nicht in Gunst, denn
vor nicht langer Zeit hatten sie in Rom einen Aufruhr angezettelt.
Man sah mit Argwohn auf sie und hatte ihre Freiheit bis zu einem
gewissen Grad eingeschränkt. Nun aber schien sich ihnen eine Ge-
legenheit zu bieten, die Gunst der Römer zurückzugewinnen und
zugleich Schmach auf die Apostel und die zum Christentum Bekehr-
ten zu bringen.
Zu diesem Zweck nahmen sie zu sich „etliche üble Männer aus
dem Pöbel“, mit deren Hilfe es ihnen gelang, „einen Aufruhr in der
Stadt“ anzuzetteln. Sie umlagerten das Haus Jasons und hofften,
dort die Apostel greifen zu können. Sie fanden aber weder Paulus
noch Silas. Wütend vor Enttäuschung, „schleiften sie den Jason
und etliche Brüder vor die Obersten der Stadt und schrien: Diese,
die den ganzen Weltkreis erregen, sind auch hierhergekommen; die
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beherbergt Jason. Und diese alle handeln wider des Kaisers Gebote,
sagen, ein andrer sei König, nämlich Jesus.“
Apostelgeschichte 17,5-
7
.
Da Paulus und Silas nicht zu finden waren, nahmen die Stadt-
oberen zunächst die angeklagten Gläubigen fest, um die Ruhe zu
gewährleisten. „Erst nachdem ihnen Bürgschaft von Jason und den
andern geleistet war, ließen sie sie los. Die Brüder aber ließen alsbald
bei der Nacht Paulus und Silas nach Beröa ziehen.“
Apostelgeschich-
te 17,9.10
.
Wer heute Wahrheiten lehrt, die beim Volk unbeliebt sind, sollte
sich nicht entmutigen lassen, wenn er zuweilen von denen, die an-
geblich Christen sind, genauso unfreundlich aufgenommen wird wie
damals Paulus und seine Mitarbeiter von den Leuten, unter denen sie
arbeiteten. Die Boten des Kreuzes müssen sich mit Wachsamkeit und
Gebet rüsten, glaubensvoll und mutig vorangehen und allezeit im
Namen Jesu wirken. Dabei sollen sie Christus verherrlichen als den