Seite 21 - Das Wirken der Apostel (1976)

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Die Ausbildung der Zwölf
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Und er ordnete zwölf, daß sie bei ihm sein sollten und daß er sie
aussendete, zu predigen.“
Markus 3,13.14
.
Welch ein ergreifendes Bild: Christus in himmlischer Majestät
umgeben von den Zwölf, die er erwählt hat, ist dabei, sie in ihr
Werk einzuweisen. Ausgerüstet mit seinem Wort und Geist, sollten
diese schwachen Helfer allen Menschen das Angebot der Erlösung
bringen.
Voller Freude betrachteten Gott und die Engel dieses Bild. Der
Vater wußte, daß von diesen Männern das Licht des Himmels aus-
strahlen würde und daß ihr Christuszeugnis von Generation zu Ge-
neration bis zum Ende der Zeiten Widerhall finden würde.
Als Zeugen Christi sollten die Jünger hinausgehen, um der Welt
zu verkündigen, was sie bei ihrem Herrn gesehen und gehört hatten.
Ihr Dienst war der wichtigste, zu dem Menschen jemals berufen
wurden, allein überragt vom Werke Christi. Gemeinsam mit Gott
sollten die Jünger zur Errettung von Menschen wirken. Wie die zwölf
Patriarchen das alttestamentliche Israel verkörperten, so stehen die
zwölf Apostel für die neutestamentliche Gemeinde.
Während seines irdischen Lehramtes begann Christus die Trenn-
wand zwischen Juden und Heiden niederzureißen und das Heil für
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alle Menschen zu predigen. Obwohl er Jude war, verkehrte er frei-
mütig mit den Samaritern und setzte sich über die pharisäischen
Gewohnheiten diesem geringgeschätzten Volk gegenüber hinweg.
Er schlief unter ihrem Dach, aß an ihren Tischen und lehrte auf ihren
Straßen.
Der Heiland wollte seinen Jüngern die Wahrheit darlegen, wie
„die trennende Scheidewand“ (
Epheser 2,14, Menge
) zwischen Israel
und den anderen Völkern niedergerissen werde, so daß auch „die
Heiden Miterben sind ... und Mitgenossen der Verheißung in Chri-
stus Jesus ... durch das Evangelium“.
Epheser 3,6
. Diese Wahrheit
wurde zum Teil offenbart, als er den Glauben des Hauptmanns zu
Kapernaum belohnte und auch als er den Einwohnern von Sichar das
Evangelium predigte. Noch deutlicher zeigte sich dies bei seinem
Besuch in Phönizien, als er die Tochter der kanaanaischen Frau heil-
te. Diese Erfahrungen halfen den Jüngern zu verstehen, daß unter
den Menschen, die man der Erlösung für unwürdig erachtete, viele
waren, die sich nach dem Licht der Wahrheit sehnten.