Seite 212 - Das Wirken der Apostel (1976)

Basic HTML-Version

208
Das Wirken der Apostel
men. Von allen, die die Botschaft des Heils vorsätzlich verwerfen,
sagt er: „Darum sendet ihnen Gott auch kräftige Irrtümer, daß sie
glauben der Lüge, auf daß gerichtet werden alle, die der Wahrheit
[266]
nicht geglaubt haben, sondern hatten Lust an der Ungerechtigkeit.“
2.Thessalonicher 2,11.12
. Die Menschen können nicht ungestraft
Gottes Warnungen verwerfen, die er ihnen aus Gnade sendet. Denen,
die sich beharrlich von diesen Warnungen abwenden, entzieht Gott
seinen Geist. Damit überläßt er sie den Täuschungen, die sie lieben.
So beschrieb Paulus das unheilvolle Werk, das jene böse Macht
durch die langen finsteren Jahrhunderte der Verfolgung weiter ent-
falten und bis hin zu Christi Wiederkunft fortsetzen sollte. Die Gläu-
bigen zu Thessalonich hatten auf eine unmittelbar bevorstehende
Befreiung gehofft; nun aber wurden sie ermahnt, unerschütterlich
und in der Furcht Gottes das vor ihn liegende Werk anzupacken.
Der Apostel forderte sie auf, ihre Pflichten nicht zu vernachlässigen
und sich keinem müßigen Warten hinzugeben. Vor lauter Erwartung
auf ihre baldige Erlösung mußten ihnen jedoch sowohl das Einerlei
des täglichen Lebens wie auch die Schwierigkeiten des Alltags dop-
pelt widerwärtig erscheinen. Deshalb ermutigte sie der Apostel zur
Standhaftigkeit im Glauben:
„So stehet nun fest, liebe Brüder, und haltet an der Lehre, in der
ihr durch uns unterwiesen seid, es sei durch Wort oder Brief. Er aber,
unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns hat geliebt
und uns gegeben einen ewigen Trost und eine gute Hoffnung durch
Gnade, der mache getrost eure Herzen und stärke euch in allem
guten Werk und Wort.“
2.Thessalonicher 2,15-17
. „Der Herr ist treu;
der wird euch stärken und bewahren vor dem Argen. Wir haben aber
das Vertrauen zu euch in dem Herrn, daß ihr tut und tun werdet, was
wir euch gebieten. Der Herr aber richte eure Herzen zu der Liebe
Gottes und zu der Geduld Christi.“
2.Thessalonicher 3,3-5
.
Die Gläubigen hatten ihre Aufgabe von Gott zugewiesen erhal-
ten. Durch treues Festhalten an der Wahrheit sollten sie andern das
Licht weiterreichen, das sie empfangen hatten. Der Apostel ermahnte
[267]
sie, im Wohltun nicht müde zu werden, und wies sie auf sein eigenes
Beispiel des Fleißes in zeitlichen Dingen hin, Während er zugleich
mit unermüdlichem Eifer für die Sache Christi wirkte. Er tadelte
jene, die sich in müßigem und ziellosem Zeitvertreib ergingen, und
ordnete an, „daß sie mit stillem Wesen arbeiten und ihr eigen Brot